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FOKUS 1-Dax-Anleger treten Rückzug an - Commerzbank im Fokus

Veröffentlicht am 13.01.2011, 12:11
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* Finanzinstitut plant Sachkapitalerhöhung

* Untersuchungsbericht hilft Versorgern

* Aurubis wegen geplanter Kapitalerhöhung unter Druck

(neu: Auktionen, Händler, Rheinmetall, ProSieben)

Frankfurt, 13. Jan (Reuters) - Nach den jüngsten Kursgewinnen haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag wieder den Rückzug angetreten. Der Dax<.GDAXI> gab um 0,3 Prozent auf 7050 Punkte nach. Für Gesprächsstoff in den Handelsräumen sorgte vor allem die Commerzbank. Das vom Staat gestützte Finanzinstitut will über eine Kapitalerhöhung aus einem Teil ihrer Hybridanleihen hartes Kernkapital machen und geht damit einen ersten kleinen Schritt zur Vorbereitung auf die schärferen Regeln nach "Basel III". "Die Transaktion wird die Kapitalzusammensetzung der Bank marginal verbessern," schrieb DZ Bank Analyst Matthias Dürr in einem Kurzkommentar. Allerdings bleibe der grundsätzliche Kapitalbedarf der Bank zur Rückzahlung der stillen Einlage des Bundes davon weitgehend unberührt. Commerzbank-Papiere sackten um 3,3 Prozent auf 5,45 Euro ab und waren damit größter Dax-Verlierer.

Weitgehend kalt ließ die Anleger die Auktion spanischer und italienischer Anleihen, bei der vor allem Sorgenkind Spanien günstiger weggekommen war als erwartet. "Nach der erfolgreichen Platzierung der portugiesischen Papiere am Mittwoch hätte wohl nur eine richtig schlechte Auktion eine Reaktion hervorgerufen," sagte ein Händler. Das wieder wachsende Vertrauen in die Euro-Zone hatten den Dax am Mittwoch 1,8 Prozent im Plus schließen lassen. Von der EZB-Pressekonferenz am Nachmittag erhofften sich die Händler nun neue Hinweise über das weitere Vorgehen der Notenbank in der Schuldenkrise.

Erneut zulegen konnten im Dax die Versorger: Die Aktien von RWE und E.ON verteuerten sich nach einem Untersuchungsbericht des Bundeskartellamts um 1,7 Prozent beziehungsweise 1,2 Prozent. Den Wettbewerbshütern zufolge konnte den Konzernen nicht nachgewiesen werde, dass sie Kraftwerkskapazitäten systematisch zurückhalten, um die Preise an der Strombörse EEX hochzutreiben. "Die Versorger sind seit Jahresbeginn insgesamt gesucht", sagte ein Börsianer. "Die Untersuchungsergebnisse des Bundeskartellamts verstärken offenbar den Aufwärtstrend." E.ON und RWE hatten 2010 gegen den Markttrend jeweils rund ein Viertel an Wert eingebüßt. Am Mittwoch legten RWE und EON beide über zwei Prozent zu.

SPEKULATIONEN BEFLÜGELN RHEINMETALL

Ins Visier nahmen Anleger am Donnerstag auch Werte aus der zweiten Börsenliga: Spekulationen um ein Übernahmeangebot des US-Rüstungskonzerns Northrop Grumman trieben die Aktien von Rheinmetall an die MDax<.MDAXI>-Spitze. Die Papiere stiegen um bis zu 4,9 Prozent auf ein Dreieinhalb-Jahres-Hoch von 65,75 Euro. "Angeblich bietet Northrop 82 Euro je Rheinmetall-Aktie", sagten mehrere Händler. "Wegen des Angebots hat Rheinmetall eine von Cheuvreux organisierte Investorenkonferenz abgesagt." Rheinmetall erklärtet jedoch, es gebe keinen Kontakt mit Northrop.

Unter Druck gerieten dagegen die Aktien von Aurubis . Europas größte Kupferhütte will sich durch eine Kapitalerhöhung frisches Geld für den Ausbau ihrer Geschäfte besorgen. Die Papiere gaben um 5,9 Prozent nach. Kapitalerhöhungen seien wegen des Verwässerungseffekts für die Altaktionäre nicht gerade beliebt, sagte ein Händler.

Zu den Verlierern gehörten auch die Aktien von ProSiebenSat.1, die sich um 2,8 Prozent auf 23,84 Euro verbilligten: Die Eigner des Medienkonzerns machten mit einem Aktienverkauf Kasse. Die Deutsche Bank platzierte acht Millionen stimmrechtslose ProSieben-Vorzugsaktien, die den Beteiligungsgesellschaften KKR [KKR.UL] und Permira[PERM.UL] gehörten. Der Preis betrug 24,20 Euro je Aktie, so dass den Eignern insgesamt rund 200 Millionen Euro zufließen.

(Reporter: Daniela Pegna und Hakan Ersen; redigiert von Andreas Kröner)

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