Zürich, 12. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse hat die
Verluste aus dem frühen Handel am Dienstagnachmittag weitgehend
eingegrenzt. Dass es dem Markt dennoch nicht gelang, in die
Gewinnzone vorzustossen, lag laut Händlern an Verlusten von
knapp zwei Prozent im Börsenschwergewicht Roche. Der
Pharma- und Diagnostikkonzern war in den vergangenen Tagen auf
einem wichtigen Kongress in Mailand positive Überraschungen zu
den Krebsmedikamenten schuldig geblieben.
Der SMI<.SSMI> notierte gegen 14.00 Uhr um 0,3 Prozent
tiefer auf 6366 Zählern. Der breite SPI<.SSHI> wies gegenüber
dem Vorabend ein Minus von 0,4 Prozent auf 5657 Punkte auf.
Die Titel des Roche-Konkurrenten Novartis holten
dagegen zwischenzeitliche Verluste auf und stiessen zuletzt
sogar in die Gewinnzone vor. Die Aktie konnte dabei von
positiven Nachrichten bezüglich des Krebsmedikaments Afinitor im
Kampf gegen Gebärmutterkrebs profitieren. Das Basler Unternehmen
soll zudem ein Angebot zum Kauf einer Mehrheit an der privaten
indischen Pharmafirma Paras Pharmaceuticals unterbreitet haben.
Laut einer Meldung der indischen Zeitung "The Business Standard"
lagen die Gebote verschiedener Interessenten mit 600 bis 700
Millionen Dollar erheblich unter den Erwartungen von knapp einer
Milliarde Dollar.
Getragen von anhaltenden Übernahmespekulationen konnten
Actelion gegen den Trend 1,7 Prozent zulegen. "Ich denke, dass
die Gerüchte weiter im Fokus stehen. Der Kursrückgang gestern
(Montag) war eine Reaktion auf den starken Anstieg in der
Vorwoche. Die Sache ist sicher noch nicht gegessen," sagte ein
Händler.
Nach Rückstufungen durch die UBS kamen die Titel des
Dentalimplantateherstellers Nobel Biocare unter die
Räder. Die Titel wurden zuletzt mit einem Abschlag von kmehr als
acht Prozent gehandelt. Die Bank hatte Nobel Biocare auf "Sell"
von "Neutral" gesenkt. Auch die Titel des Konkurrenten
Straumann, die die Bank auf "Neutral" von "Buy" gesenkt
hatte, büssten knapp sechs Prozent ein.
Die Titel des Nahrungsmittelmultis Nestle
präsentierten sich mit einem Plus von 0,4 Prozent dagegen
deutlich besser als der Gesamtmarkt. ABB notierten leicht
schwächer. Der Titel war an einer Widerstandslinie hängen
geblieben.
Bankaktien wiesen zuletzt ebenfalls eine deutlich
Erholungstendenz auf: Credit Suisse und Julius
Bär halbierten ihre zwischenzeitlichen Verluste und
wurden zuletzt 0,7 Prozen schwächer gehandelt. UBS
vermochten sogar 1,2 Prozent zuzulegen.
Swiss Re notierten leicht fester, während Zurich
Financial mehr als ein Prozent nachgaben. Standard &
Poor's hat den Ausblick für die Bonitätseinstufung von Swiss
Re auf "positiv" von "stabil" angehoben und das
Langfrist-Rating "A+" bestätigt. Swiss Re kommt damit dem
AA-Rating einen Schritt näher.
Weiter zulegen konnten dagegen die Syngenta-Titel.
Der Agrarchemiekonzern dürfte am Donnerstag solide
Q3-Umsatzzahlen vorlegen und profitiert derzeit von annähernd
rekordhohen Preisen für Agrargüter, die auf eine positive
Entwicklung for 2011 hindeuteten.
(Reporter: Andrew Thompson; redigiert von Albert Schmieder)