Zürich, 31. Aug (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Mittwoch im späten Geschäft mit Unterstützung besser als erwarteter US-Konjunkturdaten einen Zacken zugelegt und die Gewinne ausgebaut. Händler beschrieben die Stimmung als gut. Die US-Notenbank Fed habe mit ihren Protokollen zur jüngsten Offenmarktsitzung die Hoffnung auf weitere massive Konjunkturprogramme geweckt. Dies habe dem Markt Auftrieb gegeben. Der Markt bleibe aber sehr verletzlich. Die Probleme seien noch nicht gelöst.
Zudem hätten manche Anleger zum Monatsende ihre Baissepositionen glattgestellt und andere wollten sich vorpositionieren, hiess es weiter. Eher negativ seien die weiterhin geringen Umsätze. "Das macht vor allem den Banken das Leben schwer", sagte ein Händler.
Der Leitindex SMI notierte kurz vor Schluss um 1,5 Prozent höher bei 5531 Zählern. Der breite SPI stieg ebenfalls um 1,5 Prozent auf 5046 Punkte. Der SMI hat im August eine volatile Entwicklung durchgemacht. Nach einem Kurssturz zu Beginn von mehr als 13 Prozent erholte sich der Markt in der zweiten Monatshälfte wieder über zehn Prozent. Derzeit liegt der Index noch um gut vier Prozent im Minus.
Nach den mehrheitlich besser als erwarteten neuen US-Konjunkturdaten hofften die Marktteilnehmer, dass die am Donnerstag und Freitag anstehenden Wirtschaftszahlen den Optimismus bestätigten. Am Mittwoch sorgten vor allem die stärker als erwartet gestiegenen Auftragsdaten der US-Industrie und der Chicagoer Einkaufsmanagerindex für anziehende Kurse.
Die grössten Gewinne erzielten die Aktien zyklischer Firmen, die zuvor massiv gefallen waren. Die Konjunkturhoffnung und die kräftigen Kursgewinne ausländischer Mitbewerber sorgten für zunehmende Nachfrage. "Manche Smallcap-Fonds sehen nach der Korrektur durchaus wieder Chancen und sie sind auch bereit wieder mehr Risiken einzugehen", sagte ein Händler.
Dabei führten in Euroland die Automobilhersteller und ihre
Zulieferer die Gewinner an. Davon profitierten die Aktien von
Autoneum
Aber auch die Papiere grosskapitalisierter Firmen wie ABB , Holcim oder Clariant zogen deutlich an.
Nach anfänglicher Schwäche drehten die schwer gewichteten Nestle-Aktien in die Gewinnzone. Zunächst hatte das von L'Oreal vorgelegte und unter den Schätzungen ausgefallene Ergebnis den Kurs gedrückt. Nestle hält rund 30 Prozent an dem französischen Kosmetikkonzern. Die L'Oreal-Aktie holte frühe Verluste auf.
Die beiden Pharmawerte Novartis und Roche gewannen ein Prozent.
Die Aktien der Grossbanken Credit Suisse und UBS rückten zwei Prozent vor. Die Anteilsscheine der VP Bank büssten 1,5 Prozent auf 95 Franken ein. UBS hat nach der Vorlage des Halbjahresberichts am Vortag das Kursziel für den Liechtensteiner Vermögensverwalter auf 77 von 95 Franken gesenkt. die Titel der Versicherer wurden um mehr als zwei Prozent höher gehandelt. (Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)