* Anleger konzentrieren sich weiter auf US-Konjunktur
* Fokus liegt auf US-Immobiliendaten am Nachmittag
* Hoffnungen auf neuem Medikament von Bayer
(neu: Ifo, Bayer, Beiersdorf, Lufthansa, Post)
Frankfurt, 25. Aug (Reuters) - Ein überraschend starker Ifo-Index hat dem Dax<.GDAXI> am Mittwoch kaum geholfen. Der Leitindex schaffte es kurzzeitig 0,3 Prozent nach oben, bis zum Mittag lag er aber wieder 0,1 Prozent niedriger bei 5926 Zählern. Der europäische Stoxx50<.STOXX50> büßte 0,5 Prozent ein.
Selbst Börsianer schüttelten über die Logik am Markt teilweise den Kopf. "Deutschland wird zum Vorzeigekandidat in Sachen Wirtschaftswachstum, und es bringt dem Dax fast gar nichts", konstatierte ein Händler. Der Fokus der Anleger liege weiter auf der US-Konjunktur. "Und da gab es eben bislang mehr negative als positive Signale." Am Nachmittag stehen die Absatzdaten für neu gebaute Eigenheime im Juli an, und viele fürchten wiederum eine böse Überraschung. Nach dem Auslaufen der staatlichen Unterstützungen waren schon deutlich weniger bestehende Eigenheime verkauft worden als prognostiziert. Dies hatte der Konjunkturskepsis an den Märkten neues Futter geliefert.
Der renommierte Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im August dagegen unerwartet auf 106,7 (Juli: 105,7) Zähler. Das war die zweite große positive Überraschung nach den BIP-Daten Mitte August. Nach Einschätzung von Ifo-Konjunkturexperte Klaus Abberger wird es nach dem ungewöhnlich hohen Wachstum im zweiten Quartal auch in den nächsten Monaten keine Konjunkturabkühlung geben, er erwartet eine "Normalisierung".
Equinet-Analyst Thomas Nagel stellte die derzeitige Logik an den Märkten in Frage: "Was, wenn es keinen Einbruch der globalen Wirtschaft gibt und sich das Problem auf Amerika konzentriert? Genau dann werden sich die anderen Märkte endlich von den US-Märkten lösen." Schon öfter wurden solche Theorien aufgestellt, bislang hat es nie funktioniert.
BEIERSDORF ZU WENIG GLOBAL GESEHEN
Zu den größten Verlierern im Dax gehörten die Titel von
Beiersdorf
Gefragt waren dagegen Bayer
Die Aussicht auf Kosteneinsparungen von bis zu 140 Millionen
Euro pro Jahr ließ unterdessen die Deutsche Post
Ein zuversichtlicher Ausblick für das Gesamtjahr half den
Aktien von Lufthansa
Den hohen Quartalsverlust von Air Berlin
(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Jörn Poltz)