* Puma-Aktien nach PPR-Übernahmeverzicht unter Druck
* Übernahmespekulationen bei Demag Cranes gedämpft
(neu: Citigroup, Hochtief)
Frankfurt, 18. Okt (Reuters) - Zu Beginn der neuen Woche
haben Anleger bei deutschen Aktienwerten gezielt zugegriffen.
Gefragt waren vor allem Papiere mit Nachhol-Potenzial.
So zogen die Aktien der Deutschen Börse mit 2,5
Prozent am deutlichsten an. Auch Lufthansa legten mit
2,1 Prozent weiter zu. Die Titel von RWE und
E.ON, die im bisherigen Jahresverlauf ihren Aktionären
wenig Freude gemacht hatten, gewannen 1,8 beziehungsweise 1,3
Prozent. Der Dax<.GDAXI> stieg bis zum Nachmittag um 0,3 Prozent
auf 6512 Punkte und setzte damit seinen Aufwärtstrend der
abgelaufenen Woche mit gebremsten Tempo fort.
Wenig Auswirkungen auf den deutschen Aktienmarkt hatte das
überraschend starke Quartalsergebnis der Citigroup. Die
Citi-Aktie legte in New York vorbörslich 1,3 Prozent zu. Die
Titel der Deutschen Bank verteuerten sich auf Xetra um
1,2 Prozent. An der Wall Street notierte der
US-Standardwerteindex Dow Jones<.DJI> leicht im Plus bei 11.077
Stellen.
GRÖSSTE VERLIERER IM MDAX: PRAKTIKER, DEMAG UND PUMA
Hauptgesprächsthema war am Morgen zunächst der Chefwechsel
bei Puma. Der langjährige Vorstandsvorsitzende Jochen
Zeitz wird seine operative Verantwortung aufgeben und künftig
beim Großaktionär PPR Leiter der Sparte "Sport &
Lifestyle". Die Ankündigung einer Pressekonferenz hatte am
Morgen zunächst Hoffnungen ausgelöst, PPR könnte seine Anteile
von gut 70 Prozent an Puma aufstocken. PPR-Chef Francois-Henri
Pinault erteilte diesen Spekulationen jedoch eine Absage. "Da
waren einige Anleger enttäuscht, dass PPR Puma nicht ganz
übernehmen will", fasste ein Händler zusammen. Die Papiere des
Adidas-Erzrivalen verloren 2,9 Prozent auf 252,05 Euro.
Schlusslicht im MDax waren die Titel von Praktiker,
die 6,5 Prozent auf 6,90 Euro nachgaben. Händler verwiesen auf
Gewinnmitnahmen und einen Kommentar der Commerzbank, in der sich
die Analysten skeptisch zu den erwarteten Geschäftszahlen im
dritten Quartal äußerten. Die Praktiker-Aktie hatte in der
Vorwoche 17 Prozent gewonnen.
Auch Demag Cranes ließen mit einem Minus von 4,2
Prozent auf 37,30 Euro Federn. Zwischenzeitlich notierten die
Aktien sogar zwölf Prozent tiefer. "Da geht die Luft ein wenig
raus", sagte ein Händler. Mit der Situation vertraute Personen
hatten Reuters am Freitag gesagt, dass wegen des hohen
Aktienkurses weder der US-Rivale Terex noch der finnische
Interessent Kronecranes derzeit eine Übernahme von
Demag durchziehen wollen. Seit Aufkommen der
Übernahmespekulationen haben sich die Demag-Aktien um rund 30
Prozent verteuert.
Gesprächsthema am Markt war zudem die Übernahmenschlacht um
Hochtief. Ein Sprecher der Bundesregierung erklärte, es
gebe keinen Bedarf für eine Gesetzesänderung wegen des
Übernahmeversuchs des Baukonzerns durch die spanische
ACS. Die australische Hochtief-Tochter Leighton
betonte, dass ACS auch für die Leighton-Minderheitsaktionäre ein
Barangebot unterbreiten müsse, wenn die australische
Börsenaufsicht dies verlange. Damit würde die Übernahme für ACS
deutlich teurer. Die Hochtief-Papiere lagen 1,3 Prozent im
Minus, die Anteilsscheine von ACS verbilligten sich um 0,5
Prozent.
(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Hakan Ersen)