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FOKUS 2-Europäische Staatsschuldenkrise schickt Dax auf Talfahrt

Veröffentlicht am 16.05.2011, 15:28
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* Furcht vor Griechenland-Belastung drückt Finanzwerte

* Rückzug von Nasdaq/ICE beflügelt Deutsche Börse

* Hochtief gefragt - Verlust nicht so schlimm wie erwartet

(neu: Autowerte, Deutsche Bröse, Händler)

Frankfurt, 16. Mai (Reuters) - Die Unsicherheit über den Zustand der europäischen Staatsfinanzen hat auch am Montag bei den Dax<.GDAXI>-Anlegern für große Nervosität gesorgt. Belastet von schwachen Finanzwerten, gab der Leitindex um 1,3 Prozent auf 7306 Zähler nach. In der Spitze fiel er sogar auf 7284 Punkte, den tiefsten Stand seit drei Wochen. "Der Fall Griechenland hängt wie ein Damoklesschwert über uns, und jetzt kommt auch noch die Festnahme von IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn hinzu", sagte ein Händler.

Strauss-Kahn hätte eigentlich an einem Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel teilnehmen sollen, bei dem es um die Krise in Griechenland und das Rettungspaket für das ebenfalls hochverschuldete Portugal geht. "Wenn der IWF-Chef nun fehlt, macht das eine schnelle Lösung für Griechenland unwahrscheinlicher", erklärte der Börsianer. Der IWF ist an der Lösung der Griechenland-Krise beteiligt. Strauss-Kahn sitzt wegen des Vorwurfs der versuchte Vergewaltigung in New York in Untersuchungshaft.

Unbeeindruckt von der Negativ-Stimmung am Gesamtmarkt waren die Aktien der Deutschen Börse. Sie verteuerten sich um bis zu 6,1 Prozent auf 57,68 Euro, nachdem Nasdaq OMX und ICE angekündigt haben, die New Yorker Nyse Euronext nicht mehr übernehmen zu wollen. "Mit Sicherheit ist das eine sehr gute Nachricht für die Deutsche Börse", sagte Roland Pfänder, Analyst bei der Commerzbank. Nun sei kein Bietergefecht absehbar. Der Frankfurter Börsenbetreiber hatte im Februar mit der Nyse einen Zusammenschluss vereinbart, doch dann waren die US-Rivalen aufgetaucht und hatten versucht, die Nyse-Aktionäre auf ihre Seite zu ziehen.

Finanzwerte wurden vor allem von der Furcht vor Belastungen in der europäischen Schuldenkrise ins Minus gedrückt. "Viele am Markt sehen eine steigende Wahrscheinlichkeit, dass Griechenland entweder seine Schulden umstrukturiert oder aus der Währungsunion aussteigt", sagte ein Börsianer. "In beiden Fällen drohen den Banken massive Abschreibungen." Der europäische Stoxx-Bankenindex<.SX7P> gab 1,1 Prozent nach. Die im Dax schwer gewichteten Aktien von Deutsche Bank und Allianz verloren jeweils 1,9 Prozent.

Schlusslicht im Dax waren die Aktien der Commerzbank, die um bis zu 5,8 Prozent auf ein Zwei-Jahres-Tief von 3,76 Euro fielen. Händlern zufolge trug dazu auch die bevorstehende Kapitalerhöhung bei. "Wir werden eine sehr extreme Verwässerung sehen", sagte ein weiterer Börsianer. Die Kapitalerhöhung soll nächste Woche beginnen und 5,3 Milliarden Euro bringen.

Schlechte Karten hatten zu Wochenbeginn auch die Autowerte: Volkswagen, BMW und Daimler gaben zwischen 2,7 und 1,5 Prozent nach. Börsianer machten Gewinnmitnahmen dafür verantwortlich. Autowerte hatten sich seit dem Dax-Jahrestief im März überdurchschnittlich entwickelt.

Unter Druck standen die Aktien des franzöischen Autobauers Renault nach einem 2,4-prozentigen Kursverlust der japanischen Beteiligung Nissan<7201.T>. Renault-Papiere gaben um drei Prozent nach. "Die Leute sind immer noch besorgt wegen der Nachschub-Probleme", sagte ein Börsianer. Die Analysten von Goldman Sachs hatten geraten, japanische Aktien in den Depots unterzugewichten. Sie begründeten dies mit Schwierigkeiten beim Nachschub mit Zuliefer-Teilen und bei der Energieversorgung als Folge des verheerenden Erdbebens vom März.

ÜBERNAHMEPOKER UM TOGNUM SORGT FÜR WIRBEL

Bei den Nebenwerten sorgte der Übernahmepoker um den Motorenbauer Tognum für reichlich Gesprächsstoff. Nach Informationen von Reuters gibt sich der bislang widerspenstige Tognum-Vorstand mit einer von Daimler und Rolls-Royce um zwei Euro auf 26 Euro je Aktie aufgestockten Offerte zufrieden. Die Tognum-Aktie pendelte sich im MDax<.MDAXI> daraufhin knapp unter 26 Euro ein, nachdem sie zuvor über der Marke notiert hatte.

An die Spitze der zweiten Börsenliga setzten sich die Aktien des Baukonzerns Hochtief - trotz einer tiefroten Quartalsbilanz. "Nachdem Hochtief kürzlich die Probleme bei seiner australischen Tochter Leighton eingeräumt hat, waren die Verluste erwartet worden", sagte ein Händler. Die Aktien verteuerten sich um 1,9 Prozent auf 58,61 Euro.

(Reporter: Daniela Pegna und Stefan Schaaf; redigiert von Alexander Hübner)

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