Zürich, 19. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Dienstag im späten Geschäft im Sog fallender Kurse an der Wall
Street die Gewinne der ersten Tageshälfte wieder preisgegeben.
Laut Händlern trübten Enttäuschung über US-Firmenabschlüsse und
eine Zinserhöhung in China die Stimmung. Die Grossbanken
erwiesen sich dagegen als Stütze des Marktes. Der Leitindex
SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss um 0,1 Prozent leichter bei
6466 Zählern. Das Tageshoch stand bei 6509 Punkten. Der breite
SPI<.SSHI> sank 0,1 Prozent auf 5739 Punkte.
Die mit Enttäuschung aufgenommenen Ergebnisse der
US-Technologiekonzerne Apple und IBM belasteten
laut Händlern die Marktstimmung.
Die Aktien der Banken Credit Suisse und UBS
konnten ihre Gewinne zu einem grossen Teil
verteidigen. Marktteilnehmer setzten darauf, dass nach Citigroup
auch andere US-Banken die Erwartungen übertreffen könnten.
Die Zahlen der Bank of America wurden aber mit Abgaben
quittiert. Der Nettoverlust vervierfachte sich wegen
Abschreibungen auf Kredite fast auf gut sieben Milliarden
Dollar. Operativ verdiente das Institut aber mehr als von
Experten erwartet. Besserging es der Investmentbank Goldman
Sachs die über den Erwartungen lag.
CS wird am Donnerstag und UBS am kommenden Dienstag den
Zwischenbericht veröffentlichen.
Zu den Gewinnern zählten auch Zurich-Aktien. Die
Ratingagentur Moody's prüft die Anhebung der Bonitätsbewertung
des Versicherungskonzerns.
Gebremst wurde der Markt dagegen durch ein Minus von 0,6
Prozent beim schwergewichteten Lebensmittelwert.
Nestle, der den Quartalsbericht am Freitag vorlegt.
Analysten rechnen mit höheren Rohstoffpreisen und einem
langsameren Wachstum der Lebensmittelhersteller im dritten
Quartal.
Die Aktien des Spezialchip-Herstellers Micronas
schnellten dank eines deutlich besser als erwarteten
Quartalsausweises um 13 Prozent nach oben. Im Sog von Micronas
legten auch ADB kräftig zu.
Die Einbussen der Aktien der beiden Luxusgüterhersteller
Richemont und Swatch erklärten sich Händler
mit weiteren Gewinnmitnahmen. Zudem könnte die Nachfrage nach
Luxusuhren wegen der Zinserhöhung in China etwas leiden.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)