(neu: Schlusskurse)
Zürich, 15. Jul (Reuters) - Die Schuldenkrisen in den USA
und in Europa haben am Freitag die Anleger verunsichert und die
Schweizer Börse belastet. Die nach Börsenschluss in Europa
anstehende Veröffentlichung der Banken-Stresstests dürfte die
Zurückhaltung noch gefördert haben, erklärten Händler. Wegen des
kleinen Eurex-Verfalls seien die Umsätze dennoch höher als
üblich ausgefallen.
Der Leitindex SMI<.SSMI>, der vor einer Woche mit 6153
Punkten aus dem Markt ging, schloss 0,79 Prozent schwächer bei
5938 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> verlor ebenfalls 0,81
Prozent auf 5450 Zähler.
Die US-Konjunkturdaten vom Freitag überraschten eher
negativ. So gingen der New Yorker Empire Index und das
Konsumentenvertrauen stärker als erwartet zurück.
Trotz der guten Ergebnisse des US-Konkurrenten Citigroup
lagen die Aktien der Schweizer Grossbanken klar im Minus.
Die Papiere der Credit Suisse sanken um 1,5 Prozent und
die von Konkurrent UBS verloren gut zwei Prozent.
Credit Suisse ist im Zuge der Steuerermittlungen in den USA
gegen Schweizer Banken ins Visier der Behörden geraten.
Kräftige Abschläge verzeichneten die Versicherungstitel.
Swiss Re verloren knapp zwei und Swiss Life
gut zwei Prozent
Den grössten Verlust unter den Bluechips verzeichneten
SGS, die fast sieben Prozent einbrachen. Der
Prüfkonzern enttäuschte die Anleger mit seinem Zwischenbericht.
Der Halbjahresgewinn sank wegen des starken Frankens um neun
Prozent und der Umsatz ging leicht zurück. SGS erwartet 2011
tiefere operative Margen.
An die Spitze der Verliererliste im Gesamtmarkt setzte sich
Temenos: Die Titel stürzten bei lebhaftem Handel 20
Prozent ab, nachdem die Bankensoftwarefirma ihre Jahresprognose
deutlich zurückgenommen hat.
Enttäuschende US-Konjunkturdaten setzten Aktien von
Industriewerte wie ABB, Holcim oder
Clariant sowie Adecco unter Druck.
US-Notenbankchef Ben Bernanke hatte am Donnerstag mit seinen
Äusserungen vor dem Bankenausschuss des Senats Hoffnungen auf
weitere Massnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur gedämpft.
Einer von wenigen Bluechips im Plus waren die
Roche-Genussscheine mit 0,2 Prozent Aufschlag. Eine
Kombinationstherapie der beiden Roche-Medikamente Pertuzumab und
Herceptin in klinischen Tests den Krankheitsfortschritt von
HER2-positiven Brustkrebspatienten signifikant.
Novartis dagegen lagen 0,3 Prozent im Minus. Das
Augenmedikament Lucentis des Pharmakonzerns fiel bei der
britischen Kostenkontrollbehörde NICE zur Behandlung von
diabetischem Makulaödem durch.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)