* Apple, IBM und Microsoft stehen auf Verkaufslisten
* China erhöht Zinsen und löst damit Ängste aus
* BofA-Aktie behauptet sich nach Quartalszahlen
(neu: aktualisierte Kurse, Citigroup)
New York, 19. Okt (Reuters) - Enttäuschung über die
Quartalsergebnisse der Technologieschwergewichte Apple und IBM
hat die US-Börsen auf Talfahrt geschickt. Die Anleger
befürchteten, dass auch die Bilanzen anderer Konzerne für das
vergangene Quartal schlechter ausfallen könnten als erhofft.
Zudem drückte am Dienstag eine Zinserhöhung in China die Kurse.
Sie wurde als weiterer Versuch der Pekinger Führung verstanden,
das rasante Wirtschaftswachstum des Schwellenlandes abzubremsen
und damit eine Lokomotive der Weltwirtschaft zu verlangsamen.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte verlor bis zum
frühen Nachmittag ein Prozent auf 11.028 Punkte. Der breiter
gefasste S&P-500<.SPX> gab ebenfalls knapp ein Prozent auf 1173
Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> fiel
1,1 Prozent auf 2453 Punkte. In Frankfurt ging der Deutsche
Aktienindex (Dax)<.GDAXI> mit einem Minus von 0,4 Prozent auf
6490 Punkten aus dem Handel.
"Bei der Vorlage der Quartalsergebnisse interessieren vor
allem die Aussichten für die Unternehmen", sagte Analyst Kim
Caughey Forrest von Fort Pitt Capital. "Die Neuigkeiten aus
China werden vermutlich das erste Habjahr 2011 betreffen. Wir
wollen nicht, dass die Chinesen ihre Wirtschaft abkühlen."
Apple konnte im abgelaufenen Quartal den Absatz
seiner iPhones fast verdoppeln und einen Rekordgewinn ausweisen.
Der Konzern verkaufte aber deutlich weniger iPad-Tablet-Computer
als gedacht. Zudem enttäuschte das Unternehmen mit der Rendite
und schickte damit seine Aktien ins Minus. Die Papiere verloren
rund zwei Prozent, nachdem sie am Montag noch auf ein Rekordhoch
geklettert waren.
Die IBM-Aktie gab rund drei Prozent nach. Der
weltgrößte IT-Dienstleister steigerte seinen Gewinn zwar kräftig
und erhöhte seine Jahresprognose. Dies lag aber vor allem am
Hardware-Geschäft. Die Neuverträge mit IT-Dienstleistungen
enttäuschten mit einem Minus von sieben Prozent. Analyst Robert
Pavlik von Banyan Partners LCC warnte aber vor Überreaktionen
und zu großem Pessimismus. "Der Markt erwartet eine Menge von
diesem Quartal." Es sei nicht das Ende der Rally gekommen,
sondern eher die Gelegenheit, Gewinne mitzunehmen und wieder
einzusteigen.
Auf den Verkaufslisten standen auch die Anteilsscheine von
Microsoft. Der US-Konzern verliert seinen obersten
Software-Entwickler: Der bisherige Chef des Kerngeschäfts, Ray
Ozzie, gibt seinen Posten auf und will sich vor seiner
Pensionierung auf den Unterhaltungsbereich des Konzerns
konzentrieren. Die Microsoft-Dividendenpapiere verbilligten sich
um 2,7 Prozent.
Die Aktie der Bank of America (BofA) verringerte sich
um 0,1 Prozent. Der Nettoverlust des größten Geldhauses des
Landes vervierfachte sich wegen Abschreibungen auf Kredite auf
gut sieben Milliarden Dollar. Operativ verdiente das Institut
aber mehr als von Experten erwartet. Der Kurs der Investmentbank
Goldman Sachs verteuerte sich um drei Prozent, da das Haus
damit über den Erwartungen lag. Die Wertpapiere von
Citigroup gaben um 0,2 Prozent nach, nachdem das
US-Finanzministerium den Verkauf von 1,5 Milliarden seiner
Citi-Aktien gestartet hatte.
(Reporter: Rodrigo Campos; bearbeitet von Birgit Mittwollen;
redigiert von Angelika Stricker)