* Furcht vor neuen Belastungen für Banken wegen Untersuchung zu Zwangsversteigerungen von Immobilien
* Yahoo-Aktie wegen Übernahmespekulationen gefragt
(neu: aktuelle Kurse, Analyst)
New York, 14. Okt (Reuters) - Die Furcht vor neuen Milliardenbelastungen bei den Banken hat die Stimmung an den US-Börsen am Donnerstag gedrückt. Anleger sorgten sich, das eine landesweite Untersuchung zu den Geschäftspraktiken bei Zwangsversteigerungen von Immobilien Löcher in die Bilanzen der Geldhäuser reißen könnte. Zudem hielten sich viele Investoren vor den nach Börsenschluss vermeldeten Quartalszahlen der Technologieschwergewichte Google und AMD zurück. Unterstützung erhielt der Markt vom anhaltend schwachen Dollar.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte machte zum Handelsende seine leichten Verluste aus dem Tagesverlauf wieder wett und schloss nahezu unverändert bei 11.094 Punkten. Zuvor war zwischen 11.112 und 11.023 Stellen gependelt. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> verlor 0,4 Prozent auf 1173 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> gab 0,2 Prozent auf Punkte 2435 Punkte nach. Der deutsche Leitindex Dax<.GDAXI> ging dagegen in Frankfurt mit einem Plus von 0,3 Prozent auf 6455 Punkte und damit dem höchsten Schluss-Stand seit Anfang September 2008 aus dem Handel.
Am Mittwoch hatten alle 50 Bundesstaaten beschlossen, die
Bankenpraktiken bei der Zwangsversteigerung von Häusern zu
untersuchen. Einige Kreditinstitute sollen die Verfahren mit
fragwürdigen Mitteln verkürzt haben. "Die Frage der
Zwangsversteigerungen wird uns solange beschäftigen, bis die
Talsohle am kriselnden Immobilienmarkt erreicht ist", sagte
Analyst Jeffrey Friedman von Lind-Waldock. "Derzeit wissen wir
noch nicht, welche Belastungen auf die Banken zukommen." Der
Banken-Index KBW<.BKX> verlor 2,6 Prozent. Die Papiere des
Branchenprimus' Bank of America
Hilfe erhielten die Kurse von der Dollar-Schwäche, die amerikanische Produkte auf dem Weltmarkt verbilligt. Angesichts der erwarteten Fortsetzung der Politik des billigen Geldes durch die Notenbank Federal Reserve sank der Dollar-Index<.DXY> auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2009. Für Enttäuschung sorgten wiederum Daten vom Arbeitsmarkt, die schlechter als erwartet ausfielen und die Sorgen um die Konjunkturerholung schürten. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg in der Woche zum 9. Oktober unerwartet stark auf 462.000. Analysten hatten lediglich mit 445.000 gerechnet.
Auf den Kaufzetteln der Händler standen die Papiere von
Yahoo
Von den Quartalszahlen von des Internetriesen Google
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,11 Milliarden Aktien den Besitzer. 1203 Werte legten zu, 1773 gaben nach und 128 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,02 Milliarden Aktien 1202 im Plus, 1423 im Minus und 121 unverändert.
An den US-Kreditmärkten verloren die zehnjährigen Staatsanleihen 22/32 auf 100-31/32. Sie rentierten mit 2,513 Prozent. Die 30-jährigen Bonds gaben 52/32 auf 99-07/32 nach und hatten eine Rendite von 3,919 Prozent.
(Reporter: Chuck Mikolajczak; geschrieben Christian Götz; redigiert von Scot W. Stevenson)