FOKUS 3-US-Arbeitsmarkt bremst Schweizer Börse bis auf Actelion

(neu: Schlusskurse)

Zürich, 08. Okt (Reuters) - Die anhaltend schwachen Daten vom US-Arbeitsmarkt haben den ohnehin schon zumeist lustlos agierenden Börsianern in der Schweiz am Freitag den Schwung genommen. Im Mittelpunkt des knapp gehalten tendieren Marktes standen Sondersituationen wie etwa die Actelion-Aktie.

Der SMI<.SSMI> schloss 0,2 Prozent tiefer auf 6363 Zählern. Das Tagestief bei 6322 Zählern unmittelbar nach der Veröffentlichung des September-Berichts über den amerikanischen Arbeitsmarkt konnte der Markt allerdings wieder überwinden. Der breite SPI<.SSHI> gab 0,1 Prozent auf 5655 Zähler nach.

Übernahmespekulationen brachten die Aktie des Biotechnologiekonzerns Actelion an die Spitze der Umsatzliste. Der Titel gewann über zehn Prozent auf 49,34 Franken. Laut einem auf Kreise gestützten Bericht des "Wall Street Journal" soll der Actelion-Verwaltungsrat einen Ausschuss gebildet haben mit dem Ziel, die strategischen Optionen des Biotechkonzerns auszuloten. Auch ein Verkauf könne dem Bericht zufolge nicht ausgeschlossen werden, hiess es weiter. Bei den möglichen Käufern könnte es sich um Roche, Bristol-Myers Squibb, GlaxoSmithKline und Amgen genannt. Actelion wollte zu der Meldung keine Stellung nehmen.[ID:nLDE6970UQ]

Roche-Genussscheine gingen unverändert aus dem Handel, während die Aktie des Konkurrenten Novartis 0,3 Prozent tiefer gehandelt wurde. Lonza legten dagegen erneut zwei Prozent zu. "Die Aktie ist derzeit unter 90 sfr was ein gewisses Kaufinteresse auslöst", sagte ein Händler. Nobel Biocare, auch immer wieder als Übernahmekandidat gehandelt, konnten 4,5 Prozent zulegen. Investmentbanker wie Marco Illy von Credit Suisse rechnen damit, dass das Übernahmekarussell auch in der Schweiz in Fahrt kommt, wie er in einem Gespräch mit Reuters sagte. [ID:nLDE6961RF]

Einen Verlust von knapp einem Prozent verzeichneten dagegen die Titel des Börsenschwergewichts Nestle was den Gesamtmarkt belastete.

Die Aktien des Aromen- und Duftstoffherstellers Givaudan wurden 0,1 Prozent tiefer gehandelt. Nach den anfänglichen positiven Reaktionen auf die Neunmonatsresultate sei es zu Gewinnmitnahmen gekommen, hiess es im Handel. Der Weltmarktführer hatte im Berichtszeitraum den Umsatz stärker als erwartet um 8,5 Prozent auf 3,28 Milliarden Franken gesteigert und bekräftigte seine Ertragsziele. Laut Analysten stellte sich zwar im dritten Quartal wie erwartet eine Verlangsamung ein, doch fiel diese schwächer aus als befürchtet.

Der Bankensektor zeigte sich durch das Band schwächer: UBS verloren 0,6 Prozent, Credit Suisse büssten 1,9 Prozent ein und Julius Bär fielen 0,3 Prozent.

Unter den Nebenwerten zogen Ascom 4,7 Prozent an. Nach Ansicht von Analysten hat sich das Unternehmen erfolgreich neu ausgerichtet, wie Reuters berichtete. [ID:nLDE695151]

(Reporter: Albert Schmieder; redigiert von Oliver Hirt)