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FOKUS 3-Wall Street verliert trotz Einigung im Schuldenstreit

Veröffentlicht am 01.08.2011, 22:29
Aktualisiert 01.08.2011, 22:32
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* Konjunkturdaten enttäuschen

* ISM-Einkaufsmanager-Index deutlich unter den Erwartungen

* Unsicherheit wegen Abstimmung über Schuldenstreit-Einigung

(neu: Schlusskurse, Umsätze, Details)

New York, 01. Aug (Reuters) - Die Wall Street hat am Montag den sechsten Tag in Folge mit Verlusten geschlossen. Die Enttäuschung über schlechte Konjunkturdaten bestimmte den Handel. Die Einigung im US-Schuldenstreit hob nur kurz die Stimmung, dann rückten wieder Sorgen um die Entwicklung der Konjunktur in den Mittelpunkt. Die US-Industrie erlitt einen Wachstumseinbruch. Im Juli legte der Sektor so wenig zu wie seit Mitte 2009 nicht mehr. Der an den Finanzmärkten viel beachtete Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager fiel nach Angaben des Institute for Supply Management (ISM) überraschend kräftig auf 50,9 von 55,3 Punkten im Juni. Zudem zeigten sich Anleger beunruhigt darüber, dass der Kongress dem Kompromissvorschlag im Haushaltsstreit so kurz vor Toresschluss noch nicht zugestimmt hat.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte ging mit Verlusten von 0,1 Prozent auf 12.132 Punkten aus dem Handel. Im Verlauf pendelte der Leitindex zwischen 11.998 und 12.282 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> gab 0,4 Prozent auf 1286 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> büßte ebenfalls 0,4 Prozent auf 2744 Punkte ein. Der Dax<.GDAXI> in Frankfurt ging mit deutlichen Verlusten aus dem Handel und rutschte unter die Marke von 7000 Punkten. Der deutsche Leitindex schloss mit einem Minus von 2,9 Prozent bei 6953 Stellen.

"Wir haben einen Zahlungsausfall verhindert, jedoch richtet sich nun das Augenmerk auf eine mögliche Herabstufung der Kreditwürdigkeit", fasste Analyst Phil Streible von Lind-Waldock die Stimmung an der Wall Street zusammen. Die ISM-Zahlen erhöhten zudem den Druck auf die Kurse zu einer Zeit, in der die Fundamentaldaten nicht so stark seien. Senat und Repräsentantenhaus sollten noch im Tagesverlauf oder Dienstagmorgen über das Kompromisspaket im Haushaltsstreit abstimmen, das eine Anhebung der Schuldengrenze von derzeit 14,3 Billionen Dollar und Ausgabenkürzungen in den kommenden zehn Jahren von mehr als zwei Billionen Dollar vorsieht. Noch herrschte Unsicherheit, ob die Einigung beide Kammern rechtzeitig passiert.

Im Fokus stand auch die Gesundheitsbranche. Die Anteilsscheine des Krankenversicherers United Health verloren 3,2 Prozent. Anleger befürchten, dass die in der Schuldeneinigung vorgesehenen Kürzungen vor allem zu Streichungen bei Sozialprogrammen wie Medicare führen und damit die Branche in Mitleidenschaft ziehen.

Die Anteilsscheine von Allstate legten dagegen um 2,2 Prozent zu. Der größte Häuser- und Autoversicherer in den USA verzeichnete zwar einen Verlust im abgelaufenen Quartal wegen der verheerenden Tornadoserie im April und Mai, schnitt dennoch besser ab als erwartet. Die Anteilsscheine des Konkurrenten Humana gehörten dagegen trotz einer Prognose-Anhebung mit einem Minus von 3,0 Prozent zu den größten Verlierern.

Gefragt waren die Aktien der britischen Bank HSBC. Die in den USA gehandelten Papiere des größten europäischen Geldhauses verteuerten sich um 1,6 Prozent. Das Kreditinstitut wies einen Milliardengewinn aus und kündigte Einsparungen sowie Entlassungen an. Einmal mehr gehörten auch die Aktien von Apple zu den Gewinnern. Die Branchenexperten von Canaccord stuften das Preisziel für den iPhone-Konzern hoch. Die Anteilsscheine legten 1,6 Prozent zu.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,11 Milliarden Aktien den Besitzer. 1600 Werte legten zu, 1396 gaben nach und 78 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,22 Milliarden Papieren 1174 Aktien im Plus, 1391 im Minus und 101 unverändert.

(Reporter: Ryan Vlastelica; bearbeitet von Nadine Schimroszik; redigiert von Axel Hildebrand)

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