Von Senad Karaahmetovic
Die Analysten der Deutschen Bank stuften die Aktie von Ford Motor (NYSE:F) von „Hold“ auf „Sell“ herab und begründeten dies mit Gewinnrisiken und operativen Defiziten.
Das Kursziel wurde von zuvor 13 Dollar auf 11 Dollar pro Aktie gesenkt, was ein Abwärtsrisiko von mehr als 20 Prozent im Vergleich zum gestrigen Schlusskurs bedeutet. Die Herabstufung und die Senkung des Kursziels erfolgen nach einer „großen“ Gewinneinbuße und einer Prognose, die nach Ansicht der Analysten „aggressiv“ aussieht und „erhebliche operative Defizite und ein erhebliches Abwärtsrisiko für die Gewinnentwicklung“ darstellt.
„Das Management gab den Bedingungen in der Lieferkette die Schuld, erkannte aber auch die suboptimale Materialökonomie und die schlechte operative Umsetzung an; wir machen uns auch Sorgen über die begrenzte Transparenz der Lieferstruktur“, so die Analysten in der Herabstufungsnotiz.
Ford rechnet mit Kosteneinsparungen in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar und mehr, vor allem durch sinkende Materialpreise und Effizienzsteigerungen in der Produktion. Der Automobilhersteller geht von einem EBIT von 9 bis 11 Milliarden Dollar im Jahr 2023 aus, während die Analysten mit 8,9 Milliarden Dollar rechnen, was Spielraum für eine weitere Herabstufung bedeutet.
„Während wir einen gewissen Nutzen aus den niedrigeren Rohstoffpreisen erwarten, fällt es uns schwer, eine so beträchtliche erwartete Senkung der Materialkosten nachvollziehen zu können. Ford hat keine Angaben zu einem konkreten Restrukturierungsprogramm gemacht, der solche Einsparungen in so kurzer Zeit ermöglichen würde. Die Annahme einer gleichbleibenden Preisgestaltung könnte sich ebenfalls als zu optimistisch erweisen. Dies gilt vor allem in einem rezessiven Umfeld mit nachlassender Verbrauchernachfrage, wenn man bedenkt, dass künftig Preissenkungen zu erwarten sind“, so die Analysten weiter.
Die Analysten wiesen auf die für den 23. März geplante Infoveranstaltung als potenziellen Katalysator für die Ford-Aktie hin, die vor der Bekanntgabe der Ergebnisse seit Jahresbeginn um 23 Prozent gestiegen war.