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FOKUS 2-US-Börsen treten nach Bernanke-Rede auf die Bremse

Veröffentlicht am 14.07.2011, 19:44
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* Notenbankchef: Alle Optionen der Geldpolitik sind denkbar

* Hoffnung auf baldige Konjunkturmaßnahmen eher enttäuscht

* Aufregung um Schuldenberge in Europa und USA hält an

(neu: Details zu Bernanke, aktuelle Kurse)

New York, 14. Jul (Reuters) - Die Enttäuschung über den von US-Notenbankchef Ben Bernanke angedeuteten Kurs der Fed hat am Donnerstag die US-Börsen ausgebremst. Die Anleger sahen in Bernankes Äußerungen vor dem Bankenausschuss des Senates eher Hinweise darauf, dass sie wohl vorerst nicht auf weitere Konjunkturmaßnahmen setzen können. Da sie bisher aber genau diese Hoffnung gehegt hatten, büßten die Aktienindizes ihre frühen Gewinne nach Bernankes Auftritt wieder ein. Besonders deutlich abwärtsging es für Technologietitel.

Auch die Schuldenberge auf beiden Seiten des Atlantiks hielten die Wall Street weiter in Atem. Gestützt wurde der Markt etwas vom Finanzinstitut JPMorgan Chase und dem amerikanischen Arbeitsmarkt, die die Investoren positiv überraschten.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte gab bis zum New Yorker Nachmittagshandel 0,1 Prozent auf 12.473 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> büßte 0,4 Prozent auf 1312 Zähler ein. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> sank um 0,9 Prozent auf 2771 Punkte. Rohöl verbilligte sich um rund drei Prozent und wurde zu 95,21 Dollar je Barrel gehandelt. In Frankfurt schloss der Dax<.GDAXI> 0,7 Prozent leichter bei 7214 Punkten.[ID:nLDE76D163]

Trotz der jüngsten Hoffnungen an den Märkten auf neue Fed-Konjunkturmaßnahmen blieb Bernanke in diesem Punkt wage. Alle Optionen für eine Straffung oder Lockerung der Geldpolitik seien auf dem Tisch, sagte der Chef der Federal Reserve. Bernanke forderte zudem nachdrücklich die Anhebung der US-Schuldengrenze. Ein Zahlungsausfall der USA hätte katastrophale Folgen, warnte Bernanke.[ID:nLDE76D1CR]

Der Druck auf die US-Regierung und den Kongress, in den Gesprächen über eine Anhebung der Schuldengrenze einen Kompromiss zu finden, hatte sich bereits unmittelbar zuvor deutlich verstärkt. Die Ratingagentur Moody's hatte den USA wegen des zähen Streits mit einem Entzug der Bestnote gedroht.

Bei den Einzelwerten standen die Aktien von JPMorgan im Mittelpunkt. Die Großbank verdiente im zweiten Quartal deutlich mehr, die Aktien legten 2,7 Prozent zu. "Es ist gut, dass eine große Bank die Erwartungen übertrifft", sagte Analyst Peter Cardillo von Avalon Partners. Konkurrenten wie Citigroup, Bank of America und Morgan Stanley konnten davon aber nur vorübergehend profitierten und mussten ihre Gewinne später wieder abgeben. Goldman Sachs-Papiere notierten 0,4 Prozent höher.

Auch die Aktien von Google büßten anfängliche Gewinne wieder ein und notierten 1,8 Prozent leichter bei 528,65 Dollar. Die Internet-Gigant will nach Börsenschluss Zahlen vorlegen. Analysten rechnen mit einem Gewinnplus. Anleger achteten dabei besonders auf Auskünfte zum neuen sozialen Netzwerk Google+.

Der Ölriese ConocoPhillips wurde für seinen Strategiewechsel mit einem Plus von gut 2,6 Prozent belohnt. Der Konzern will sich nach einer Milliarden-Fusion vor weniger als zehn Jahren nun wieder in zwei Teile aufspalten.[ID:nLDE76D0UM]

(Reporter: Angela Moon; bearbeitet von Elke Ahlswede; redigiert von Scot W. Stevenson)

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