F: Ich habe Experten in den Finanznachrichten gesehen, die ihre Sorge über die Zinskurve und ihre „Invertierung“ zum Ausdruck brachten. Was bedeutet das und warum ist es eine schlechte Sache?
Die Zinskurve bezieht sich auf die Zinssätze, die auf festverzinsliche Anlagen, insbesondere auf Treasury-Wertpapiere, unterschiedlicher Laufzeiten gezahlt werden. Die Zinskurve kann beispielsweise aus dreimonatigen, zweijährigen, fünfjährigen, zehnjährigen und 30-jährigen Treasurys bestehen.
Generell gilt: Je länger die Laufzeit einer Anleihe, desto mehr Zinsen kannst du erwarten, wenn alle anderen Faktoren gleich sind. Daher könnte beispielsweise eine zweijährige Treasury-Rendite von 2,5 %, eine fünfjährige Rendite von 3 % und eine zehnjährige Rendite von 3,5 % als gesunde Zinskurve angesehen werden.
Demgegenüber entsteht eine flache Zinsstrukturkurve, wenn die Renditen von Treasurys für verschiedene Laufzeiten in etwa gleich sind – und hier befinden wir uns gerade. Das ist für viele Anleger besorgniserregend, da eine flache Zinskurve oft einen Schritt vor einer inversen Zinskurve liegt – bei der kürzere Laufzeiten von Anleihen tatsächlich höher verzinst werden als längere.
Eine invertierte Zinskurve wird als Vorbote für Rezessionen angesehen (wenn das auch nicht immer der Fall sein muss). Eine Umkehrung der Zinskurve tritt ein, wenn die zwei- und zehnjährigen Renditen von Staatsanleihen sich umdrehen, aber auch andere Umkehrungen sind möglich. Während ich das schreibe, sind beispielsweise die zwei- und fünfjährigen Renditen von Staatsanleihen invertiert, was zumindest teilweise für die jüngste Volatilität der Aktienmärkte verantwortlich gemacht werden kann.
Dieser Artikel wurde von Matthew Frankel auf Englisch verfasst und am 14.12.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.