FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) verspricht langfristig geldpolitische Lockerheit und nähert sich damit in ihrer Strategie anderen großen Notenbanken an. In einem nach Worten von EZB-Chef Mario Draghi 'beispiellosen Schritt' kündigte die Zentralbank an, ihre Niedrigzinspolitik noch lange fortzusetzen. Die Leitzinsen würden für einen längeren Zeitraum auf ihrem aktuellen Niveau oder sogar niedriger bleiben, sagte Draghi am Donnerstag nach der Zinssitzung des EZB-Rats. Bislang hatte die EZB lediglich davon gesprochen, ihren expansiven Kurs so lange wie nötig fortzusetzen.
Draghi nannte auf Rückfrage keine konkrete Zeitspanne, über die die Notenbank ihr Niedrigzinsversprechen einhalten will. Die Entscheidung, das Versprechen abzugeben, sei im geldpolitischen Rat einstimmig gefällt worden. Draghi bezeichnete das Vorgehen selbst als Form von 'Forward Guidance'.
HEFTIGE REAKTIONEN AN DEN FINANZMÄRKTEN
Bei diesem geldpolitischen Instrument machen Zentralbanken explizite Ankündigungen zur erwarteten Entwicklung der Leitzinsen. Damit sollen die Zinserwartungen gefestigt und die Konjunktur gestützt werden. Das Werkzeug wird seit längerem von der US-Notenbank Fed und seit Frühjahr von der japanischen Zentralbank verwendet. Beide Notenbanken haben die Dauer ihrer faktischen Nullzinspolitik an wirtschaftliche Größen gebunden - die Fed an die Arbeitslosenquote, die Bank of Japan letztlich an die Inflationsrate. Die Bank of England dürfte bald einen ähnlichen Kurs einschlagen, wie ihr neuer Chef Mark Carney bei seinem Einstand am Vormittag signalisierte.
An den Finanzmärkten riefen die Äußerungen Draghis starke Reaktionen hervor. Der Euro gab einen Cent nach und fiel unter die Marke von 1,29 US-Dollar. An den europäischen Anleihemärkten gaben die Renditen spürbar nach. Die europäischen Aktienmärkte legten deutlich zu./bgf/hbr
Draghi nannte auf Rückfrage keine konkrete Zeitspanne, über die die Notenbank ihr Niedrigzinsversprechen einhalten will. Die Entscheidung, das Versprechen abzugeben, sei im geldpolitischen Rat einstimmig gefällt worden. Draghi bezeichnete das Vorgehen selbst als Form von 'Forward Guidance'.
HEFTIGE REAKTIONEN AN DEN FINANZMÄRKTEN
Bei diesem geldpolitischen Instrument machen Zentralbanken explizite Ankündigungen zur erwarteten Entwicklung der Leitzinsen. Damit sollen die Zinserwartungen gefestigt und die Konjunktur gestützt werden. Das Werkzeug wird seit längerem von der US-Notenbank Fed und seit Frühjahr von der japanischen Zentralbank verwendet. Beide Notenbanken haben die Dauer ihrer faktischen Nullzinspolitik an wirtschaftliche Größen gebunden - die Fed an die Arbeitslosenquote, die Bank of Japan letztlich an die Inflationsrate. Die Bank of England dürfte bald einen ähnlichen Kurs einschlagen, wie ihr neuer Chef Mark Carney bei seinem Einstand am Vormittag signalisierte.
An den Finanzmärkten riefen die Äußerungen Draghis starke Reaktionen hervor. Der Euro gab einen Cent nach und fiel unter die Marke von 1,29 US-Dollar. An den europäischen Anleihemärkten gaben die Renditen spürbar nach. Die europäischen Aktienmärkte legten deutlich zu./bgf/hbr