Investing.com – Der FTX-Skandal, der diese Woche den Kryptomarkt erschütterte und den Bitcoin auf ein Zweijahrestief zurückwarf, hatte auch Auswirkungen auf den Aktienmarkt. Die Aktien von Unternehmen, deren Geschäft mit dem Kryptomarkt in Verbindung steht, wurden im Laufe des gestrigen Handelstages stark abgestraft.
Insbesondere Robinhood (NASDAQ:HOOD) Markets Inc (NASDAQ:HOOD) und Coinbase Global Inc (NASDAQ:COIN) fielen um mehr als 13 bzw. 9 Prozent. Zuvor hatte Binance seinen Plan aufgegeben, FTX.com zu kaufen, was die aktuelle Liquiditätskrise beendet hätte. Im vorbörslichen Handel kommt es heute zu Erholungen von 4 und 2,5 Prozent.
Robinhood galt als potenzielles Übernahmeziel von FTX, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen im Juni gegenüber Bloomberg erklärt hatten. Die Kryptoplattform von Sam Bankman-Fried hatte zu diesem Zeitpunkt Ambitionen, eine Akquisition des Brokers auszuloten.
Was Coinbase betrifft, so wirft die gescheiterte Rettung von FTX durch Binance ein schlechtes Licht auf die Kryptobörse, denn sie selbst steht vor der Herausforderung, sich langfristig über Wasser zu halten.
Andere Kryptowährungsaktien weiteten ihre Verluste am Mittwoch aus, während Bitcoin mit 15.600 Dollar auf den tiefsten Stand seit etwa zwei Jahren fiel.
MicroStrategy (NASDAQ:MSTR) Incorporated (NASDAQ:MSTR) fiel um 20 Prozent auf den niedrigsten Stand seit vier Monaten und Riot Blockchain Inc (NASDAQ:RIOT) verlor 8,1 Prozent, während Silvergate Capital Corp (NYSE:SI) um 12 Prozent fiel.
Galaxy Digital Holdings Ltd (TSX:GLXY), welche ein Engagement von 76,8 Millionen US-Dollar bei FTX.com offenlegte, fiel ihrerseits um 16 Prozent.
Insgesamt hat der Rückgang der Kryptowährungsaktien laut den von Bloomberg zusammengestellten Daten einen Wertverlust von mindestens 10 Milliarden Dollar verursacht, was mehrere Analysten dazu veranlasste, deutlich auf die Ansteckungsgefahr für den Aktienmarkt hinzuweisen.
Pranav Kanade, Portfoliomanager bei VanEck, gehört zu denjenigen, die sich Sorgen machen, dass die FTX-Affäre sich weiter auf den Aktienmarkt auswirken könnte.
„Es gibt Leute, deren Einlagen auf FTX.com gesperrt sind und die ihr Geld nicht auszahlen können. Außerdem belasten die niedrigen Kryptokurse die Risikobereitschaft der Anleger“, sagte Kanade.
Randy Frederick, Generaldirektor für Handel und Derivate am Schwab Center for Financial Research, meinte seinerseits, dass „die meisten der Aktienrückgänge mit den Kryptomärkten und nicht mit den Midterm-Wahlen zusammenhängen“. Er wies darauf hin, dass die traditionelle Finanzbranche seiner Meinung nach ein Krypto-Exposure von etwa 3-6 Prozent hat, obwohl Hedgefonds wahrscheinlich noch viel mehr haben.
„Das Problem ist, dass alles auf Schätzungen beruht“, sagte Frederick gegenüber Marketwatch und merkte an, dass es den meisten Krypto-Unternehmen an Transparenz mangelt. Sie sind nicht verpflichtet, Finanzberichte einzureichen, und werden von den Regulierungsbehörden nicht eingehend geprüft.