BERLIN (dpa-AFX) - Das Bundeswirtschaftsministerium hat kursierende Zahlen zu drohenden zusätzlichen Milliardenkosten für die Energiekonzerne beim Atomausstieg zurückgewiesen. Man kenne keine der genannten Zahlen. "Ein Ergebnis der Stresstests liegt noch nicht vor", teilte das Haus von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) am Dienstag in Berlin mit. Die Resultate würden "im Herbst" erwartet.
An der Börse hatten Medienberichte, dass die Rückstellungen von 36 Milliarden Euro der Versorger für den Atomausstieg bei weitem nicht ausreichen könnten, für Kurseinbrüche bei Eon (ETR:EOAN)- und RWE (XETRA:RWEG)-Aktien gesorgt. Im Juni hatte das Bundesministerium die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Klein & Warth Grant Thornton AG mit der Prüfung beauftragt, ob die Rückstellungen der Kernkraftwerksbetreiber, die sie nach Handels- und Steuerrecht verpflichtend in ihren Bilanzen bilden müssen, ordnungsgemäß aufgebaut wurden. Noch im September soll im Kabinett ein Gesetzentwurf von Gabriel verabschiedet werden, damit sich die Energiekonzerne nicht durch die Abtrennung ihrer Atomtöchter vor der Haftung drücken können.