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Gazprom-Aktie: Wichtiger Meilenstein in Nord-Stream-2-Parallelprojekt

Veröffentlicht am 29.01.2020, 09:18
© Reuters.
GAZP
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Um die Aktie von Gazprom (MCX:GAZP) (WKN: 903276) ist es in diesen Tagen etwas ruhiger geworden, was wohl auch an der Schaffung klarer Fakten liegen dürfte: Mit dem wichtigen EU-Projekt Nord Stream 2 wird es nun etwas länger dauern. Der Bau der strategisch wichtigen Pipeline in russischer Eigenregie wird aufgrund des anhaltenden und möglicherweise sogar noch ausbaufähigen US-Protests verzögert und eine Fertigstellung erst für Ende 2020 beziehungsweise Anfang 2021 erwartet.

Allerdings ist das nicht das einzige Großprojekt, mit dem der russische Erdgaskonzern in diesen Tagen aufwarten kann. Neben der chinesischen Pipeline Power of Siberia, die ebenfalls erst vor Kurzem feierlich eingeweiht werden konnte, ist es nun nämlich insbesondere Turkish Stream, das einen ersten Meilenstein erzielt hat. Lass uns im Folgenden mal schauen, welcher das ist:

Die erste Milliarde Kubikmeter sind geliefert! Wie mehrere Medien, unter anderem Sputnik News, in diesen Tagen berichten, ist in den Röhren zwischen Russland und der Türkei nun bereits eine ganze Menge Erdgas geflossen. Seitdem die Pipeline zum 8. Januar diesen Jahres feierlich eröffnet und in Betrieb genommen worden ist, seien bereits eine Milliarde Kubikmeter an Erdgas geschleust worden. Gewiss eine starke Menge innerhalb eines kurzen Zeitraums, was auf das Potenzial dieser Verbindung hinweist.

Insgesamt sollen im Laufe der Zeit rund 31,5 Mrd. Kubikmeter Erdgas über Turkish Stream transferiert werden, wodurch die Türkei ein weiterer großer Abnehmer an Erdgas werden wird. Das energiehungrige Land, das aufgrund begrenzter eigener Ressourcen über kaum nennenswerte Kapazitäten verfügt, könnte daher auch künftig ein weiterhin wachsender Absatzmarkt werden, wo das Limit möglicherweise noch nicht erreicht ist.

Allerdings wird die Türkei nicht der einzige Abnehmer des Erdgases bleiben. Wie die bisherigen Meldungen nämlich zeigen, sind von der ersten Milliarde an Kubikmetern lediglich 54 % an die Türkei selbst geflossen, 46 % seien weiter an die türkisch-bulgarische Grenze geleitet worden. Somit erfüllt Turkish Stream einen weiteren wichtigen Zweck, der künftig noch bedeutender werden dürfte.

Ein weiterer Zugang zu Europa Bereits seit einiger Zeit wird nämlich ebenfalls darüber spekuliert, dass über die Türkei ein weiterer Zugang zur EU erreicht werden kann. Eine Pipeline unter dem Namen South Stream ist zwar bislang politisch stets verworfen worden, könnte jedoch nun wieder als Erweiterung von Turkish Stream Realität werden, was insbesondere eine Versorgung der östlichen Staaten der EU mit Erdgas ermöglichen dürfte.

Ein weiterer Zugang zur EU könnte dabei auch strategisch wichtig werden. Mit Nord Stream 1 existiert zwar bereits eine funktionierende Pipeline, die massenhaft Erdgas nach Europa leitet, allerdings ist dieses Konstrukt bereits am Kapazitätslimit, sogar womöglich darüber hinaus. Nord Stream 2 soll dabei zwar Abhilfe schaffen, jedoch zeigen die derzeitigen Verzögerungen, wie wichtig Flexibilität in diesem Markt ist.

Etwas mehr Flexibilität könnte daher grundsätzlich auch erreicht werden, sofern Turkish Stream um eine weitere, europäische Komponente erweitert würde, was allerdings die Türkei zu einem Transitstaat machen würde. In einer Zeit, in der Nord Stream 1 und 2 aktiv sind, wäre jedoch wohl auch das Risiko zu vernachlässigen, zumal Russland im Notfall selbst einen gewissen Druck auf die Türkei ausüben könnte.

Es tut sich eine Menge bei Gazprom! Wie auch diese aktuelle Meldung zeigt, tut sich weiterhin reichlich was bei dem russischen Erdgaskonzern Gazprom. Zugegeben, bei Nord Stream 2 ist derzeit der Pausenknopf gedrückt, dafür sind die Pipelines Power of Siberia und Turkish Stream jedoch aktiv. Und wie die aktuelle Wasserstandsmeldung zeigt, können hier durchaus neue Absatzquellen für Gazprom geschaffen werden.

Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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