Anfang des Jahres war Geely-Chef Li Shufu beim Stuttgarter Autobauer Daimler (DE:DAIGn) als Großaktionär eingestiegen. Nun bahnt sich offenbar die erste strategische Kooperation zwischen dem Dax-Konzern und seinem größten Einzelinvestor an, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg kürzlich unter Berufung auf Insiderinformationen mitteilte.
Joint-Venture in Aussicht?
Demnach arbeiten Geely (HK:0175) und Daimler derzeit an einem 50:50-Gemeinschaftsunternehmen, um Car-Sharing-Dienstleistungen in China zu starten. Dem Vernehmen nach befinde sich der deutsche Hersteller bereits in entsprechenden Gesprächen mit der Geely-Holding („Zhejiang Geely Holding Group Co. Ltd“), sagte eine der Personen, die wegen der Vertraulichkeit der Sachlage gegenüber Bloomberg um Anonymität bat. Zudem seien die Gespräche noch nicht beendet worden, hieß es weiter. Weder Geely noch Daimler wollten sich zunächst zur Sachlage äußern.
Laut den Insidern würde das im Raum stehende Joint-Venture den chinesischen Mitfahranbieter Didi Chuxing übernehmen, der derzeit Marktführer im Reich der Mitte ist. Den informierten Personen zufolge könnte Daimler anschließend die Elektroautos der Marke Denza für entsprechende Dienstleistungen einsetzen, die man zusammen mit dem chinesischen Autobauer BYD (F:1211) herstellt.
Mobilitätsdienstleistungen auf dem Vormarsch
Zur Einordnung: Die großen Autokonzerne in Deutschland und der Welt versuchen derzeit verstärkt bei Mobilitätsdienstleistungen Fuß zu fassen. Gerade in China, dem weltweit größten Automarkt, könnten angesichts der überfüllten Städte innovative Transportsysteme wie Car-Sharing zukünftig eine wachsende Rolle spielen, so Bill Russo, CEO der Shanghaier Beratungsgesellschaft Autmobility Ltd, gegenüber Bloomberg.
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Ein Beitrag von Marco Schnepf.