Frankfurt, 25. Okt (Reuters) - Das Landgericht Frankfurt hat die Entlastung von Konzernchef Christian Sewing, Aufsichtsratschef Paul Achleitner und weiterer Vorstände durch die Hauptversammlung im Mai für nichtig erklärt. Eine Sprecherin des Landgerichts bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters entsprechende Informationen des Magazins "Der Spiegel" (AZ 3-05 O 54/19). Die Deutsche Bank kündigte am Freitag an, Berufung beim Oberlandesgericht Frankfurt einzulegen. "Die schriftlichen Entscheidungsgründe liegen derzeit noch nicht vor. Wir sind aber fest davon überzeugt, unseren Aktionären auf der Hauptversammlung 2019 alle Fragen richtig und angemessen beantwortet zu haben", erklärte ein Sprecher.
Das Landgericht erklärte auch die Entlastung der Vorstände Karl von Rohr, Garth Ritchie und Silvie Matherat für nichtig. Die Riebeck-Brauerei, hinter der der Deutsche-Bank-Aktionär Karl-Walter Freitag steht, hatte gegen die Entlastung der Manager geklagt. Freitag liefert sich seit Jahren einen Kleinkrieg mit der Deutschen Bank (DE:DBKGn) und hat das Geldhaus wiederholt verklagt. Das Institut zeigte sich zuversichtlich: "Frühere Klagen dieses Berufsklägers zu Beschlüssen unserer Hauptversammlungen waren nur äußerst selten erfolgreich", sagte der Sprecher.
Konkrete Folgen hat die Gerichtsentscheidung zunächst nicht. Sewing, Achleitner und von Rohr können ihre Ämter weiter ausüben. Ritchie und Matherat haben die Bank verlassen.