BERLIN/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Volkswagen (XETRA:VOW3) holt allen Unsicherheiten und Krisen zum Trotz zur Attacke aus. Während wichtige Automärkte wie Russland oder Brasilien am Boden liegen und die Branche nur noch auf wenige Wachstumstreiber vertrauen kann, macht Konzernchef Martin Winterkorn eine Kampfansage in Richtung des Erzrivalen Toyota (TOKYO:7203) (FSE:TOM) (SQ1:TYT). "Wir setzen jetzt zum Überholmanöver an", sagte er am Donnerstag in Berlin bei der Bilanzvorlage. Winterkorn will nicht nur bei den Verkaufszahlen an Toyota vorbei, sondern auch beim Gewinn.
Zeitgleich legte einige hundert Kilometer weiter südlich BMW (XETRA:BMWG) knapp eine Woche vor der eigenen Bilanz-Pressekonferenz ebenfalls Zahlen vor - und verkündete, kurz vor dem geräuschlosen Führungswechsel von Norbert Reithofer zu Harald Krüger, das fünfte Rekordjahr in Folge. Das Ziel von BMW ist längst nicht mehr die Eroberung der Spitze, sondern die Verteidigung der Führungsposition im Nobel-Segment des Autobaus. Doch die beiden Hersteller sind kaum zu vergleichen. VW ist gemessen am Umsatz weit mehr als doppelt so groß und gemessen an der Mitarbeiterzahl fünfmal so gewaltig wie die Münchner. Während BMW sich fast ganz auf die Oberklasse konzentriert, ist VW ein Mehrmarken-Gigant und setzt neben der lukrativen Oberklasse auch auf Massenfertigung. Und doch gibt es etliche Berührungspunkte.