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Große DAX-Reform in Planung: Was Anleger jetzt wissen müssen

Veröffentlicht am 06.10.2020, 08:10
Aktualisiert 06.10.2020, 08:38
Große DAX-Reform in Planung: Was Anleger jetzt wissen müssen

Der Wirecard-Skandal war für den Finanzplatz Deutschland zweifellos eine Katastrophe. Jeder Börsianer weiß, dass Vertrauen an der Börse (und in der Wirtschaft generell) eine zentrale Rolle spielt. In den Augen vieler Wirtschaftsvertreter stellt der Wirecard-Fall ein gewaltiges Systemversagen dar, das zu einem massiven Vertrauensverlust geführt hat. Die Deutsche Börse will nun eine umfassende DAX-Reform auf den Weg bringen. In den nächsten Abschnitten erfährst du alles Wissenswerte rund um die geplante Reform des deutschen Leitindex.

DAX-Reform: Mehr Qualität in der obersten Börsenliga Die Wirecard-Episode hat den Ruf des gesamten Index geschädigt und das Vertrauen in den Finanzplatz Deutschland erschüttert. Als der Zahlungsdienstleister bereits Insolvenz angemeldet hatte und der Aktienkurs schon im Keller war, gehörte der Titel immer noch der Spitzenliga der Deutschen Börse (DE:DB1Gn) an. Aufgrund der strengen Regeln können Konzerne wie Wirecard (DE:WDIG) nicht einfach von heute auf morgen aus dem Index geworfen werden.

Darauf will die Deutsche Börse nun mit einer großen DAX-Reform reagieren. Dazu hat der Indexanbieter STOXX jetzt eine Marktkonsultation gestartet, bei der auch die Anleger selbst ihre Meinung äußern können. Ziel der Reform ist es, für mehr Qualität im Index zu sorgen. Es sollen also neue Qualitätskriterien zur Auswahl der Indexkonstituenten der DAX-Familie eingeführt werden.

Hier sind die wichtigsten Punkte, die als neue Anforderungen zur Diskussion stehen:

  • Unternehmen müssen bei Aufnahme in den DAX nachweislich profitabel sein.
  • Quartalsberichte und ein testierter Jahresbericht müssen fristgerecht vorgelegt werden. Bei Nichterfüllung droht im schlimmsten Fall der Indexausschluss.
  • Ein Prüfungsausschuss im Aufsichtsrat ist für alle Mitglieder der DAX-Auswahlindizes verpflichtend.
  • Unternehmen mit Umsätzen von mehr als 10 % mit kontroversen Waffen sollen ausgeschlossen werden.
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Im Fall Wirecard hätte bereits das zweite Kriterium das Aus für den Zahlungsdienstleister bedeutet, denn Wirecard hatte die Vorlage seines Jahresabschlusses mehrfach verschoben.

DAX-Erweiterung im Gespräch Doch es gibt noch einen weiteren Vorschlag: Die Indexzusammensetzung soll nun alle sechs Monate regulär überprüft werden statt einmal jährlich. Durch eine solche Regelung könnte man künftig deutlich schneller auf Veränderungen in der Kapitalmarktlandschaft reagieren. Das dürften wohl die meisten Anleger begrüßen. Immerhin überstürzen sich an den Finanzmärkten manchmal die Ereignisse. Reaktionsfähigkeit ist hier das A und O.

Im Rahmen der Marktkonsultation wird auch eine andere Debatte erneut aufgegriffen. So will der Indexanbieter wissen, wie die Marktmeinung zur optimalen Anzahl in den Indizes der DAX-Familie ist. Sollen der DAX 40 und der MDAX 50 Mitglieder haben statt bisher 30 und 60? Für Vorstandschef Theodor Weimer ist die Sache klar: „Es ist kein Geheimnis, dass ich persönlich die Ausweitung des DAX 30 auf einen DAX 40 begrüßen würde.“

Viele Anleger meinen, dass es höchste Zeit für eine Erweiterung des DAX ist. Schon allein, weil die Top-Indizes beispielsweise in Frankreich mit dem CAC40 und in Italien mit dem FTSE MIB längst 40 Werte umfassen. In London hat der FTSE sogar 100 Titel. Bleibt abzuwarten, wie die übrigen Befragungsteilnehmer dazu stehen. Die Befragung dauert bis zum 4. November 2020 und ist offen für alle Marktteilnehmer. Jeder kann also seine Meinung zu den Vorschlägen abgeben.

Welche Folgen hätte die DAX-Erweiterung? Ob sich durch eine Aufstockung des DAX von 30 auf 40 Mitglieder viel ändern würde, ist fraglich. Immerhin würden lediglich einige mittelgroße Unternehmen in den Leitindex aufsteigen, wodurch sich die Gewichtung der DAX-Schwergewichte aber kaum verändern dürfte. Mit Blick auf die Diversifizierung wäre man als DAX-Anleger mit 40 Werten auf Einzelwertbasis zwar breiter aufgestellt. Allerdings würden in den ohnehin sehr industrielastigen DAX wahrscheinlich weitere Chemie- und Pharmaunternehmen aufrücken. Branchenseitig dürften sich die Diversifizierungsvorteile also in Grenzen halten.

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Andererseits würde sich der DAX deutlich zukunftsorientierter darstellen, denn die meisten der DAX-Aufstiegskandidaten sind nicht älter als 20 Jahre und wurden größtenteils erst in diesem Jahrhundert gegründet. Die heißesten Kandidaten, denen eine DAX-Erweiterung unmittelbar zugutekommen könnte, wären beispielsweise der Duft- und Geschmacksstoffhersteller Symrise (DE:SY1G), der Onlinehändler Zalando (DE:ZALG), das Biotechunternehmen Qiagen sowie der Kochbox-Versender HelloFresh.

Man darf also gespannt sein, welche dieser Vorschläge für die DAX-Reform tatsächlich umgesetzt werden. Vielleicht können wir bald neue, wachstumsstärkere Firmen im DAX begrüßen.

Franziska besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Zalando.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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