Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die Heineken-Aktie (OTC:HEINY) ist am Montag im europäischen Frühgeschäft auf Talfahrt gegangen, nachdem der zweitgrößte Bierbrauer der Welt vor starkem Gegenwind durch die Inflation in den nächsten 18 Monaten gewarnt hatte. Die Warnung hatte starke Q2-Zahlen in den Schatten gestellt.
"Während sich die Verbrauchernachfrage im ersten Halbjahr insgesamt als robust erwiesen hat, nimmt das Risiko zu, dass sich der zunehmende Druck auf die Kaufkraft der Verbraucher auf den Bierkonsum auswirkt", sagte Heineken (AS:HEIN) bei der Vorlage der Ergebnisse für das zweite Quartal.
Der niederländische Brauereikonzern rechnet damit, dass der "erhebliche Inflationsdruck auf unsere Kostenbasis" und der anhaltend hohe Investitionsbedarf seine Zahlen in der zweiten Hälfte dieses und im nächsten Jahr beeinträchtigen werden. Das Unternehmen verwies insbesondere auf die rekordhohen Preise für Erdgas, das es in großen Mengen für seine industriellen Prozesse verwendet.
Das Unternehmen hielt an seiner Gewinnprognose für dieses Jahr fest und sagte, es erwarte weiterhin eine leichte Verbesserung der operativen Margen. Gleichzeitig machte Heineken aber deutlich, dass dies im nächsten Jahr möglicherweise nicht mehr der Fall sein wird.
Die Heineken-Aktie, die seit dem ersten Schock über den Einmarsch Russlands in der Ukraine um etwa 15 % gestiegen ist, fiel zur Handelseröffnung um bis zu 2 %, erholte sich dann aber und verringerte ihr Minus bis 09.55 Uhr auf 0,5 %.
Die Zahlen der Brauerei für das zweite Quartal lagen deutlich über den Erwartungen. Grund dafür war die stark gestiegene Nachfrage auf der ganzen Welt infolge des Nachlassens der Pandemie, die es Bars, Restaurants und anderen Unterhaltungseinrichtungen ermöglichte, wieder zu öffnen.
Der Gewinn je Aktie stieg auf 2,30 Euro und lag damit mehr als 20 % über den Erwartungen von 1,89 Euro. Der Nettoumsatz verbesserte sich um satte 24,3 %, wovon fast zwei Drittel auf Preiserhöhungen zurückzuführen waren. Das organische Absatzvolumen stieg um 7,6%, während das Wachstum bei den Premium-Marken 10 % überstieg.
Gleichwohl räumte das Unternehmen ein, dass die Ergebnisse - zumindest bis zu einem gewissen Grad - durch die Schwäche des Euro geschmeichelt wurden. Ausgehend von den aktuellen Wechselkursen schätzte das Unternehmen, dass der schwache Euro den Nettoumsatz um 1,5 Milliarden Euro (1,53 Milliarden Dollar) und den Nettogewinn um 140 Millionen Euro in der zweiten Jahreshälfte erhöhen könnte. Der Nettogewinn im zweiten Quartal betrug 1,27 Milliarden Euro.