HelloFresh (DE:HFGG) (WKN: A16140) hat die Zahlen für das abgelaufene Jahr veröffentlicht und damit einen Kurssturz ausgelöst. Um fast 7 % ist der Kurs im Laufe des Tages eingebrochen, sodass eine Aktie inzwischen nur noch 62,30 Euro kostet (Stand: 02.03.2021).
Aber warum ist die Aktie so stark gefallen und könnte hier jetzt wieder ein Schnäppchen lauern?
Prognose für 2021 bestätigt Die HelloFresh-Aktie leidet unter ihrem eigenen Erfolg bzw. dem Erfolg des Unternehmens. Im vergangenen Jahr ist das Wachstum bei HelloFresh praktisch ohne Vorwarnung extrem in die Höhe geschossen. Ursprünglich wurde für das Jahr ein Umsatzwachstum von bis zu 27 % angepeilt. Am Ende sind es fast 110 % geworden. Im Laufe des Jahres hat HelloFresh deshalb die Prognose für das Gesamtjahr 5-mal angehoben. Das letzte Mal wurde im Dezember nachjustiert und trotzdem hat HelloFresh sogar das obere Ende der Prognose getroffen.
Aber hier kommt der große Makel: Die Prognose für dieses Jahr wurde nicht angehoben! Und das dürfte auch der wesentliche Grund für den Kurssturz sein. Denn die Zahlen und auch der Ausblick auf das laufende Jahr sehen vielversprechend aus.
Im letzten Jahr hat HelloFresh zum ersten Mal in der Konzerngeschichte einen Nachsteuergewinn erzielt. Ganze 369 Mio. Euro sind zusammengekommen, was ein extrem beeindruckender Wert ist, wenn man bedenkt, dass im Vorjahr noch ein kleiner Verlust verbucht wurde.
In diesem Jahr könnte der Gewinn nach der aktuellen Prognose, die für viele Anleger scheinbar eine Enttäuschung war, weiter steigen. Denn der Umsatz soll um bis zu 25 % steigen. Die Gewinnmarge soll zwar leicht auf nur noch bis zu 12 % fallen, nachdem der Wert im letzten Jahr 13,5 % erreicht hat. Wenn HelloFresh nun wieder das obere Ende der Prognose erreicht, dürfte der Gewinn gegenüber dem Vorjahr weiter steigen.
Starker Cashflow macht HelloFresh interessant Aber eigentlich verrät der Gewinn nur die halbe Wahrheit. Denn HelloFresh erzielt trotz des schnellen Wachstums, das Investitionen in neue Produktionsstätten verlangt, einen sehr hohen Cashflow. 2020 sind, wenn man den Zukauf der Firma Factor75 unberücksichtigt lässt, mehr als 500 Mio. Euro in die Kassen gespült worden. Wegen dieser Geldflut hatte HelloFresh am Jahresende satte 729 Mio. Euro an Bargeld und Bargeldäquivalenten in der Bilanz stehen.
Dank des weiterhin soliden Wachstums stehen die Chancen gut, dass der Cashflow in den kommenden Jahren weiter steigt. Das bietet viel Flexibilität, um weitere Unternehmen zu kaufen, und wird in den kommenden Jahren vielleicht sogar eine Dividendenzahlung mit sich bringen.
Und ganz nebenbei dürfte es auch den Aktienkurs weiter steigen lassen. Schon jetzt beträgt das Verhältnis vom frei verfügbaren Cashflow zum aktuellen Börsenwert des Unternehmens nur 21. Beste Aussichten also für weiter steigende Kurse.
Dennis Zeipert besitzt HelloFresh-Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021