Auch wenn die Aktienkurse nach dem Blitzcrash im März letzten Jahres wieder auf breiter Front angestiegen sind, kann man noch nicht für alle Unternehmen Entwarnung geben. Doch trotz Corona-Pandemie haben sich viele Firmen besser geschlagen als erwartet. Auch wenn sie teilweise mit Umsatz- und Gewinnrückgängen zu kämpfen hatten.
So auch unser Traditionskonzern Henkel (DE:HNKG_p) (WKN: 604843), der am 04.03.2021 seine Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr bekannt gegeben hat. Aber auch wenn diese nicht unbedingt ein Highlight in der Geschichte des Düsseldorfer Konzerns darstellen sollten, gibt es durchaus auch Positives zu berichten.
Was verraten uns die Zahlen? Man kann es ganz deutlich feststellen: Trotz Verbesserungen im dritten und vierten Quartal musste Henkel im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie natürlich Einbußen hinnehmen. Hinzu kamen außerdem noch negative Währungseffekte sowie Kosten für Investitionen. Schauen wir uns aber einmal die Zahlen im Einzelnen an.
Beim Umsatz konnte im vergangenen Jahr ein Wert von 19,3 Mrd. Euro erreicht werden. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr organisch einem minus von 0,7 %. Das bereinigte EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) fiel allerdings mit 2,58 Mrd. Euro um fast 20 % niedriger aus als noch 2019. Dementsprechend schlecht sah es auch beim bereinigten Ergebnis je Vorzugsaktie (EPS) aus. Dieses sank um 21,5 % auf einen Wert von 4,26 Euro je Aktie ab.
Aber es gab auch positive Informationen. So berichtet Henkel von einem starken Free Cashflow von 2,3 Mrd. Euro, wodurch sich die Nettofinanzposition des Unternehmens deutlich verbessert hat. Weiterhin ist man bei der Umsetzung der Agenda für ganzheitliches Wachstum auf Kurs. Und auch der letzte Punkt dürfte die Investoren freuen: Wie im Vorjahr wurde der Hauptversammlung eine Dividende von 1,85 Euro je Vorzugsaktie vorgeschlagen.
Könnten sich die Ergebnisse 2021 verbessern? Dies wird natürlich im Wesentlichen davon abhängen, wie sich in diesem Jahr die Industrienachfrage entwickeln wird. Vor allem in den für Henkel wichtigen Bereichen des Konsumgütergeschäfts. Das Unternehmen geht aber davon aus, dass bereits im Verlauf des ersten Quartals bestehende pandemiebedingte Beschränkungen in den für Henkel wichtigen Kernregionen aufgehoben werden.
Henkel erwartet daher unter Berücksichtigung dieser Annahmen im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz- und Ergebniszuwachs. Auf Konzernebene geht das Unternehmen von einem organischen Umsatzwachstum von 2,0 bis 5,0 % aus. Und beim bereinigten EPS je Vorzugsaktie wird von Henkel bei konstanten Wechselkursen sogar ein Anstieg in der Bandbreite von 5,0 bis 15,0 % erwartet.
Werfen wir noch einen Blick auf die Aktie Die Henkel-Aktie (DE:HNKG) zog nach Bekanntgabe der Zahlen etwas an und notiert derzeit mit 85,34 Euro (05.03.2021) 6,4 % höher als vor zwölf Monaten. Schaut man aber nur auf die Entwicklung im aktuellen Jahr, so sieht man hier mit einem Minus von 7,5 % eine negative Performance. Was die Bewertung angeht, ergibt sich aktuell ein KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von 17. Und als Dividendenrendite lässt sich derzeit für die Papiere von Henkel ein Wert von 2,17 % ermitteln.
Ich denke, dass der Konsumgüterkonzern gute Chancen hat, wieder zu seiner alten Stärke zurückzufinden. Und dies vielleicht schon im Laufe des aktuellen Jahres. Ich könnte mir deshalb vorstellen, dass auch die Henkel-Aktie irgendwann wieder in Richtung ihres bisherigen Höchstkurses aus dem Jahr 2017 marschiert. Damals notierte sie mit 128,90 Euro (19.06.2021) knapp unter der 130-Euro-Marke. Wer genauso denkt, könnte sich also durchaus einmal etwas intensiver mit Henkel beschäftigen.
Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021