* Adidas ist zwölfte Namensaktie im Dax
* Kein Mittel gegen ernsthafte Übernahmeattacke
* Aktionärsbuch erleichtert Kommunikation mit Investoren
- von Stefan Schaaf -
Frankfurt, 11. Okt (Reuters) - Auch Adidas
Bei inzwischen zwölf Dax<.GDAXI>-Unternehmen ist die Zeit der anonymen Aktionäre vorbei. "Es gibt einen Trend zu Namensaktien", stellt Marktanalyst Heino Ruland von RulandResearch fest. Doch Experten warnen davor, die Möglichkeiten dieser Form von Aktien zu überschätzen: Schutz gegen einen ernsthaften Übernahmeversuch bieten sie nicht.
Bei Namensaktien werden die Aktionäre mit ihrem Namen und
der Anzahl ihrer Aktien in das Aktienregister eingetragen. Das
kostet zwar Geld, hat aus Sicht der Unternehmen aber auch
gewichtige Vorteile. "Mit der Umwandlung ihrer Anteilsscheine in
Namensaktien wollen Unternehmen eine Übernahme erschweren", sagt
Ruland. "Dahinter steckt die Erfahrung, dass potenzielle
Firmenkäufer sich angeschlichen haben." Dies widerfuhr etwa dem
Autozulieferer Continental
Ein Aktionärsregister hilft nach Einschätzung von Experten vor allem in der Frühphase eines Übernahmeversuchs. "Mit normalen Namensaktien lässt sich kein ernsthafter Übernahmeversuch abwenden", gibt ICF-Experte Klaus Stabl zu bedenken. Wolle ein Unternehmen tatsächlich die Kontrolle über seine Eigentümerstruktur ausüben, müsse es so genannte vinkulierte Namensaktien ausgeben. Sie dürfen nur mit Zustimmung des Unternehmens verkauft werden. "Das schränkt die Verfügbarkeit ein. Folglich würden diese Papiere wohl unter ihrem theoretischen Kurs gehandelt", erläutert Stabl.
DEUTSCHE BÖRSE - BESITZSTRUKTUR JEDERZEIT ZU ERMITTELN
Unternehmen denken jedoch bei der Schaffung von Namensaktien nicht nur an den Fall eines Übernahmeangebotes. BASF begründete diesen im Sommer vollzogenen Schritt damit, mit seinen Aktionären besser kommunizieren zu können. Ein Aktionärsbuch ermöglicht etwa die gezielte Ansprache von Fonds, die unter der gesetzlichen Meldeschwelle von drei Prozent bleiben.
Die Besitzer lassen sich nach Angaben der Deutschen
Börse
(redigiert von Olaf Brenner)