Mehr, als du dir vielleicht vorstellen kannst, basieren diese Artikel auf dem wirklichen Leben – auf Gesprächen, die ich geführt habe, Menschen, die ich getroffen habe, Dingen, die ich gelesen habe.
Und vor Kurzem habe ich mehrere Gespräche mit Menschen geführt, die im Ruhestand in echter Armut leben.
Das ist das Szenario, vor dem die Finanzpresse und die Spar- und Rentenbranche natürlich schon lange gewarnt haben. Es sollte die Menschen nicht überraschen, dass die staatliche Rente – wenn das ihre einzige Einnahmequelle ist – nicht die Tür zu einem luxuriösen Lebensstil öffnet.
Aber wenn du Mitte sechzig bist und dich in dieser Situation befindest, dann bleibt nicht mehr viel Zeit, um etwas dagegen zu tun.
Die rosarote Brille Umfragen zeigen uns immer wieder, dass die Menschen bei der Finanzplanung und Altersvorsorge sehr optimistisch sind.
- Sie überschätzen, was sie von der staatlichen Rente bekommen.
- Sie unterschätzen, dass sie wahrscheinlich lange leben werden.
- Die meisten von ihnen gehen davon aus, dass sie ihren Ruhestand finanzieren werden, indem sie ihre Häuser verkaufen, und übersehen, dass sie dann eine Wohnung brauchen.
- Und sie gehen davon aus, dass die von den Arbeitgebern bereitgestellten Renten so großzügig sein werden wie in den 1970er-, 1980er- und 1990er-Jahren.
Die Uhr tickt Zugegeben, das Leben kann dir übel mitspielen – mit Krankheit, Arbeitslosigkeit, Scheidung und so weiter. Das kann zu schweren Rückschlägen führen.
Zugegeben, auch das Geld könnte knapp sein, nachdem du für deine Kinder gesorgt und die Miete oder Hypothek bezahlt hast.
Und es gibt nicht viel, was man gegen den Zustand der Wirtschaft tun kann. Rezessionen und Zeiten eines unterdurchschnittlichen Wirtschaftswachstums können als echte Bremse für Wohlstand und verfügbare Einnahmen wirken.
Aber bei all dem tickt die Uhr. Die Jahre vergehen. Eines Tages wirst du in den Ruhestand gehen – und vor dem Problem stehen, diesen Ruhestand finanzieren zu müssen.
Das Problem jahrzehntelang auf die lange Bank zu schieben, ist einfach lächerlich: Hoffnung ist keine Strategie.
Was ist also eine Strategie? Du kennst die Antwort darauf: sparen und investieren.
Warum tun die Menschen es nicht – auch wenn sie wissen, dass sie es tun sollten? Die Antwort: Selbsttäuschung.
Du hast kein Geld übrig, um zu sparen und zu investieren, sagst du dir – fast sicher stimmt das nicht. Die meisten Lebensstile beinhalten Entscheidungen, und die Menschen entscheiden sich normalerweise dafür, das Geld für etwas anderes auszugeben.
Noch schädlicher ist die Behauptung, dass Sparen und Investieren keinen wirklichen Unterschied machen, weil es unwahrscheinlich ist, dass sie eine Rendite generieren, die bedeutend genug ist, um den Ruhestand zu verbessern.
Auch das ist falsch. Das Sparen könnte nicht die gewünschte Rendite bringen – vor allem bei den heutigen Zinssätzen. Aber Investitionen sollten es auf jeden Fall.
Langfristige Renditen Für eine ziemlich zuverlässige Einschätzung der Anlageerträge bin ich ein großartiger Fan der jährlichen Barclays (LON:BARC) Equity/Gilt-Studie, die seit 1956 jedes Jahr veröffentlicht wird.
Wenn man sich die Zahlen ansieht, hat die Börse in den letzten 35 Jahren eine langfristige inflationsbereinigte Rendite von rund 5 % pro Jahr erzielt.
Was könnten also 100 Pfund pro Monat, gespart und investiert über 35 Jahre, bei einer solchen Rendite einbringen? Die Antwort: eine Summe von 114.082 Pfund – wirklich keine unbedeutende Summe. Vor allem auf inflationsbereinigter Basis.
Investiert in Aktien mit höherer Rendite würde dieses Geld jährliche Einnahmen von 5.100 Pfund zu heutigen Preisen liefern – was natürlich mit der Zeit wachsen dürfte, wenn die Dividenden steigen.
Den Markt schlagen Lass mich dir zwei Gedanken mitgeben, um dich zu ermutigen.
Zuerst: So schwierig es auch sein mag, zu Beginn des 35-jährigen Zeitraums 100 Pfund pro Monat zu sparen, mit der Zeit wird es einfacher werden. Wenn du durchschnittlich vielleicht sogar 200 Pfund im Laufe der Zeit sparst, wirst du am Ende proportional mehr bekommen: 228.000 Pfund und mögliche Dividendeneinnahmen von 10.260 Pfund.
Noch wichtiger ist jedoch, dass die jährlichen Barclays Equity/Gilt-Studien auf Durchschnitten basieren – was die Investoren schon durch einen einfachen Index-Tracker erhalten könnten, der Renditen des Gesamtmarktes verfolgt und nicht mehr als das liefert.
Dieser Artikel wurde von Malcolm Wheatley auf Englisch verfasst und am 16.12.2018 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.