Frankfurt, 15. Sep (Reuters) - BMW BMWG.DE ist von der Schwächephase in China überrascht und sieht kein Licht am Ende des Tunnels. "Die Entwicklung in China entspricht nicht den Erwartungen", sagte Finanzchef Friedrich Eichiner am Dienstag auf der Automesse IAA in Frankfurt. Der Abschwung in dem Land habe deutlich schneller begonnen als gedacht. Zwar sage die Regierung in der Volksrepublik, es sei bald wieder mit Wachstum zu rechnen. "Das sehen wir aber noch nicht in unseren Zahlen."
Mit einer Rückkehr zu früheren Wachstumsraten rechnet der Münchner Autobauer nicht. "Die Zeiten, in denen der Markt so stürmisch wächst, könnten unter Umständen für immer vorbei sein", betonte Eichiner. In dem weltweit größten Automarkt sei derzeit "keine Stabilisierung und kein Aufwärtstrend" zu erkennen. Mit einer leichten zeitlichen Verzögerung sei es zwar durchaus möglich, dass sich die Situation wieder entspanne. So verzeichne BMW etwa einen "starken" September. "Wir müssen aber abwarten, was letztendlich rauskommt. Wir können nicht sagen, dass sich die Situation in China schon gedreht hat", machte der Manager deutlich.
Trotz der Konjunkturschwäche in China sieht der Finanzchef derzeit keinen Grund an den Geschäftsprognosen des Konzerns zu rütteln. "Wir haben momentan noch keinen Anlass auf Basis der Ist-Situation unsere Ziele aufzugeben." Für 2015 erwartet der Autobauer eine Rendite im Autogeschäft zwischen acht und zehn Prozent. Das Konzernergebnis vor Steuern soll zwischen fünf und 9,9 Prozent zulegen. Allerdings hatte BMW stets betont, dass bei dieser Zielsetzung keine Verschlechterung der Situation in China berücksichtigt sei.
(Reporterin: Irene Preisinger, bearbeitet von Patricia Uhlig, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1312 oder 030-2888 5168)