FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktie des Marktforschungsunternehmens GfK (4:GFKG) dürfte im Zuge der Übernahme durch den KKR-Fonds Acceleratio Capital bald aus dem SDax (SDAX) ausscheiden. Als Nachrücker gilt aktuell der Finanzdienstleister MLP (4:MLPG). Zum Donnerstag, 9. März, passt die Deutsche Börse zunächst einmal außerplanmäßig den Streubesitzanteil von GfK im Index der geringer kapitalisierten Standardwerte an, da dieser übernahmebedingt erneut um mehr als 10 Prozent gesunken ist. Er ist von 24,22 Prozent auf nun 14,15 Prozent gefallen, wie die Deutsche Börse am Montagabend in Eschborn mitteilte. Erst am 20. Februar war er von 43,54 Prozent auf 24,22 Prozent angepasst worden.
Fällt der Streubesitzanteil in diesem Tempo weiter, dürfte es schnell gehen, bis er unter die Marke von 10 Prozent fällt. Unterschreitet ein Papier diese Schwelle, muss es aus einem Index der Dax-Familie entnommen werden. Ersetzt werden dürfte GfK nach Einschätzung des Index-Experten Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) voraussichtlich durch MLP. Zwar hat der Börsenneuling ProCredit (4:PCZ) einen gemessen am Streubesitzanteil höheren Börsenwert als MLP. Da aber der Börsenumsatz zu gering sei, habe ProCredit keine Chance, sofern sich dies nicht deutlich ändere, so Streich. Wichtig sind die Umstellungen in den Indizes und auch Änderungen in der Gewichtung einzelner Aktien vor allem für Fonds, die Indizes nachbilden. Sie müssen diese Änderungen entsprechend berücksichtigen. Die sinkende Gewichtung eines Unternehmens etwa führt zu einer Gewichtungsaufstockung aller anderen Papiere im entsprechenden Index. Das kann die Aktienkurse der betroffenen Unternehmen beeinflussen.