Nvidia hat seit unserer Empfehlung im November um 197% zugelegt. Ist jetzt der Moment zu verkaufen? 🤔Mehr erfahren

Infineon scheitert bei geplanter Übernahme in den USA

Veröffentlicht am 17.02.2017, 08:25
© Reuters. Shareholders arrive for the annual meeting of German semiconductor manufacturer Infineon in Munich
BAYGN
-
IFXGn
-
AIXGn
-
MON
-
KU2G
-

Bangalore (Reuters) - Deutschlands größter Halbleiterhersteller Infineon (DE:IFXGn) ist mit der geplanten Übernahme des amerikanischen Chipkonzerns Wolfspeed gescheitert.

Wegen Sicherheitsbedenken der US-Behörden habe sie die Transaktion abgeblasen, teilte die Wolfspeed-Mutter Cree am Donnerstag mit. Infineon hatte die Hoffnung auf den Zukauf bereits aufgeben. Die aktuelle Situation biete "nur eine extrem geringe Wahrscheinlichkeit zur Umsetzung", sagte Vorstandschef Reinhard Ploss am Donnerstag auf der Hauptversammlung in München. Weil Wolfspeed auch militärische Anwendungen bedient, hatten die USA nationale Sicherheitsbedenken angemeldet. Die Münchner hielten es demnach nicht für wahrscheinlich, dass sie die Vorbehalte der US-Behörde CFIUS ausräumen und den 850-Millionen-Dollar-Deal retten können. Wie Cree weiter mitteilte, werde Infineon nun eine Vertragsstrafe von 12,5 Millionen Dollar an die US-Firma zahlen.

© Reuters. Shareholders arrive for the annual meeting of German semiconductor manufacturer Infineon in Munich

Die Bayern wollten mit Hilfe der Amerikaner ihre Expertise bei neuen Halbleitermaterialien wie Siliziumkarbid und Galliumnitrid stärken; bislang wird für die Chipproduktion hauptsächlich Silizium verwendet. Wolfspeed hätte etwa beim Bau kleinerer und effizienterer Ladegeräte für Elektroautos helfen, Infineon so seine Position als Zulieferer für die Pkw-Branche und für den Mobilfunkstandard 5G stärken können.

Vom Widerstand aus den USA waren die Bayern in der vergangenen Woche kalt erwischt worden. CFIUS, der Genehmigungsausschuss der US-Regierung, hatte Infineon und Cree mitgeteilt, dass der Kauf ein Risiko für die nationale Sicherheit der USA darstelle. Infineon zeigte sich bereits skeptisch, die Bedenken ausräumen und das Geschäft retten zu können.

In jüngster Zeit hatten mehrere Firmen in den USA Probleme mit einer Übernahme bekommen. Im Dezember hatte der chinesische Investor Fujian Grand Chip Investment den Kauf des deutschen Chipanlagenbauers Aixtron (DE:AIXGn) abgeblasen, nachdem die US-Regierung - damals noch unter Präsident Barack Obama - dazwischengefunkt hatte. Die Sicherheitsbehörden hatten Bedenken, da China militärischer Rivale der beiden Nato-Staaten USA und Deutschland ist. Der Roboterbauer Kuka (DE:KU2G) verkaufte auf dem Weg zur Übernahme durch den chinesischen Hausgeräte-Hersteller Midea seine Rüstungsaktivitäten in den Vereinigten Staaten an eine amerikanische Firma - auf Geheiß der US-Behörden. Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer (DE:BAYGN) warb kürzlich mit dem Versprechen von Milliardeninvestitionen und neuen Jobs in den USA für die geplante Fusion mit dem amerikanischen Saatgutriesen Monsanto (NYSE:MON). Die Konzerne sind bei der 66 Milliarden Dollar schweren Transaktion unter anderem auf das Wohlwollen der dortigen Aufsichtsbehörden angewiesen.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.