Die Inflation schürt derzeit jede Menge Sorgen an der Börse. Die Idee oder besser: die Furcht dahinter lässt sich relativ einfach damit zusammenfassen, dass die Wirtschaft aus dem Gleichgewicht geraten könnte. Möglicherweise agieren auch die Notenbanken in der Folge, was natürlich auch die Aktienmärkte belasten könnte.
Im Endeffekt ist Inflation wichtig, um die zukünftige Renditeerwartung in Teilen zu definieren. Eine Dividendenrendite von 3 % ist kaum attraktiv, wenn sich das Geld im Jahresvergleich um 5 oder 6 % entwertet. Jüngste Wirtschaftsdaten aus den USA zeigen jedenfalls, dass zumindest kurzfristig ein solches Inflationsniveau erreicht werden könnte.
Jetzt gibt es zudem eine Prognose, die besagt, dass die Inflation in den USA möglicherweise auf 5 bis 6 % klettern könnte. Vielleicht nur kurzfristig. Aber trotzdem hypothetisch problematisch. Riskieren wir daher einen Blick darauf, was Foolishe Investoren zu dieser Einschätzung wissen sollten.
Inflation bald bei 5 oder 6 %? Ein Thema! Wie jetzt unter anderem der US-amerikanische Wirtschaftsforscher und Kolumnist Steve Hanke gesagt hat, überrasche ihn das derzeitige Inflationsniveau von 4,2 % kaum. Tatsächlich ist der ehemalige Berater von US-Präsident Ronald Reagan sogar der Meinung, dass das Niveau auf besagte 5 oder 6 % steigen könnte. Dazu sieht der Wirtschaftsweise mehrere Voraussetzungen als gegeben an.
So gebe es beispielsweise einige temporäre Inflationsphänomene, die das Niveau klettern lassen. Rohstoffpreise, beispielsweise. Aber auch die ultralockere Geldpolitik der vergangenen Jahre könnte sich jetzt rächen. Das könnte wiederum die Preisindizes steigen lassen, womöglich auf das Doppelte oder Dreifache dessen, was die Fed als Zielkorridor fixiert hat. Insbesondere die gestiegene Geldmenge sei jedoch ein quantitatives Argument, das sich nicht leugnen lasse, so Hanke.
Ein kurzweiliger Peak der Inflation könnte daher eine Folge sein. Foolishe Investoren müssen sich daher zumindest damit auseinandersetzen, was eine solche Entwicklung bedeuten könnte. Grundsätzlich könnte es Probleme geben. Aber womöglich nicht überall.
Das bedeutet das Thema für die Märkte Wie gesagt: Im Grunde genommen geht es mit Blick auf die Aktienmärkte darum, wie sich die Rendite im Vergleich zur Inflation entwickelt. Ist der Wert höher als die Renditeerwartungen, könnten die Märkte in der Theorie stark korrigieren. Wer möchte schon Risiko ohne effektive Rendite? Das ist ein Problem, das zu Volatilität führen könnte.
Trotzdem ist nicht jeder Ansatz gleich betroffen. Wachstumsaktien, die auf Innovation oder Disruption basieren, könnten langfristig orientiert trotzdem bessere Renditen einfahren als das Inflationsniveau. Das heißt, diese Aktien könnten weiterhin attraktiv sein und eine Rendite ermöglichen, die einen Schutz bedeutet.
Dividendenaktien könnten potenziell stärker betroffen sein. Auch hier empfiehlt sich jedoch der Blick ins Detail. Einige Unternehmen können der Inflation etwas mit einer Preissetzungsmacht entgegensetzen. Andere verfügen über ein überproportionales Marktwachstum, was ebenfalls mehr als einen Ausgleich ermöglichen könnte. Das sind die Faktoren, die Qualität versprechen und womöglich einen Schutz vor Inflation ermöglichen.
Generell gilt außerdem: Auf der Suche nach Rendite und als Schutz vor Inflation führt eigentlich sowieso kaum ein Weg an Aktien vorbei. Bloß, dass Qualität in Zukunft wichtiger denn je werden könnte.
Der Artikel Inflation bald bei 5 bis 6 %? (K)ein Problem? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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