Frankfurt/Zürich, 19. Nov (Reuters) - Der vom Schweizer Elektrotechnikkonzern ABB ABBN.S zum Verkauf gestellte Kupplungs- und Getriebehersteller Dodge hat Insidern zufolge bereits Interessenten angelockt. Schon im Vorfeld der Ankündigung von ABB am Donnerstag, Dodge und zwei weitere Geschäftsbereiche abzustoßen, hätten Bieter angeklopft, sagten mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Als Käufer für Dodge kämen etwa die US-Anbieter Timken TKR.N , Regal Beloit RBC.N und Rexnord RXN.N sowie der deutsche Autozulieferer Schaeffler SHA_p.DE und der schwedische Kugellager-Hersteller SKF SKFb.ST in Frage. Dazu könnten Finanzinvestoren kommen. Dodge, die ABB unter der Bezeichnung Mechanical Power Transmission führt, dürfte eine bis 1,5 Milliarden Dollar wert sein und als erste den Besitzer wechseln, so die Experten.
Nur etwa eine halbe Milliarde Dollar dürfte das Stromwandler-Geschäft dem Züricher Konzern einbringen. ABB hatte vergangenes Jahr bereits einmal erfolglos versucht, das Geschäft loszuschlagen. In einem ähnlichen Bereich sei etwa die amerikanische Vertiv VRT.N tätig. Ein Zusammenschluss der beiden könnte aber die Kartellwächter auf den Plan rufen, erklärte ein Branchenkenner. Neben Industriefirmen könnten auch Finanzinvestoren zugreifen.
Mit 1,5 bis zwei Milliarden Dollar ist das Turbolader-Geschäft nach Einschätzung eines Insiders das wertvollste der drei. ABB bevorzugt für diesen Bereich einen Börsengang an der Schweizer SIX. Andernfalls könnten die finnische Wärtsilä WRT1V.HE oder die schwedische Alfa Laval ALFA.ST bereit stehen. Angesichts der Flaute in der Schifffahrt kämpft der Bereich allerdings mit Gegenwind, sodass eine Transaktion auf sich warten lassen könnte.
Bisher seien für keine der Veräußerungen Banken mandatiert worden, sagten die Insider.