Frankfurt/London, 12. Feb (Reuters) - Der Finanzinvestor Cinven CINV.UL will sich Insidern zufolge vom Labor-Konzern Synlab trennen. Cinven bereite einen Börsengang des Augsburger Unternehmens vor, schaue sich aber auch nach potenziellen Käufern um, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von mehreren mit der Sache vertrauten Personen. Bei einem Verkauf könnte Synlab mit 5,5 Milliarden Euro bewertet werden. Als Berater für einen Börsengang von Synlab steht Cinven das Beratungshaus Lilja & Co zur Seite, der Gang aufs Parkett könnte im zweiten Halbjahr dieses Jahres erfolgen. Cinven und Lilja wollten sich dazu nicht äußern.
Als Interessenten für einen direkten Kauf von Synlab kommen den Insidern zufolge Beteiligungsgesellschaften wie Advent, Bain, Carlyle und EQT in Betracht. Dabei wird auch erwogen, Synlab mit dem Konkurrenten Unilabs, von dem sich der Finanzinvestor Apax Insidern zufolge trennen will, zusammenzuschließen. Cinven hatte 2015 einen Mehrheitsanteil an Synlab von BC Partners für 1,7 Milliarden Euro erworben und das Unternehmen mit der französischen Labco, die der Finanzinvestor zuvor für 1,2 Milliarden Dollar gekauft hatte, fusioniert.
Synlab ist nach eigenen Angaben der größte europäische Laborbetreiber. Der Konzern erzielt mit mehr als 20.000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 1,9 Milliarden Euro. An dem Unternehmen ist auch der dänische Life-Science-Investor Novo A/S beteiligt mit einem Anteil von 20 Prozent. Den Insidern zufolge wird Synlab in diesem Jahr voraussichtlich einen Betriebsgewinn (Ebitda) von 450 bis 500 Millionen Euro ausweisen. Bei einem Verkauf könnte das Unternehmen mit dem zwölffachen dessen, also einschließlich Schulden mit 5,4 bis sechs Milliarden Euro bewertet werden.