Frankfurt, 16. Dez (Reuters) - Das Rennen um die Sicherheits- und Elektronik-Sparte von Airbus AIR.PA entscheiden Insidern zufolge die beiden Finanzinvestoren Carlyle CG.O und KKR KKR.N unter sich. Der von Teilen der Bundesregierung bevorzugte Käufer Rheinmetall RHMG.DE sowie der Bremer Raumfahrtkonzern OHB OHBG.DE seien dagegen informiert worden, dass sie sich nicht auf der engeren Auswahlliste befänden, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Die beiden Finanzinvestoren hätten deutlich höhere Gebote abgegeben. Der Wert der Airbus-Sparte wird auf bis zu eine Milliarde Euro taxiert.
Carlyle und KKR lehnten eine Stellungnahme ab, Airbus war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Teile der Bundesregierung bevorzugen eine deutsche Lösung. Der Staat hat als Aktionär von Airbus und als einer der größten Auftraggeber Einfluss auf den Verkauf. Wenn die Sparte an einen Bieter aus dem Ausland ginge, muss die Regierung zudem prüfen, ob deutsche Sicherheitsbelange berührt sind.
Airbus-Chef Tom Enders will noch in diesem Jahr über den Zuschlag entscheiden. Der Konzern will sich von Randbereichen trennen, um sich im Rüstungsgeschäft auf Flugzeuge, Raketen und Satelliten zu konzentrieren. Im Kerngeschäft erwartet Airbus Defence Electronics in diesem Jahr ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 90 Millionen Euro. Das unter dem Namen "Orlando" zusammengefasste Elektronikgeschäft umfasst Radarkomponenten, Optronik, Grenzkontrollsysteme und Komponenten zur elektronischen Kriegsführung. Ob die Grenzsicherungssysteme und die Immobilien mit verkauft werden, gilt als offen.