Düsseldorf/Berlin, 25. Mrz (Reuters) - Der überraschende Rückzug von Ex-HSBC HSBA.L -Trinkaus-Chef Andreas Schmitz aus dem Aufsichtsrat der Commerzbank CBKG.DE steht Insidern zufolge im Zusammenhang mit Cum-Ex-Ermittlungen. Schmitz Ausscheiden sei auch im Lichte der Untersuchungen zu dem Steuerskandal zu sehen, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Der Bund als Großaktionär der Bank - er hält rund 15 Prozent - habe Vorbehalte gegen Schmitz geäußert, gegen den seit 2016 Ermittlungen liefen. Die Commerzbank wollte sich nicht zu dem Vorgang äußern. Schmitz war 2006 bis 2015 Sprecher des Vorstands bei HSBC Trinkaus und wechselte dann bis 2020 an die Spitze des Aufsichtsrats. Dann wurde er Mitglied des Kontrollgremiums der Commerzbank.
Der Vorstand von HSBC Deutschland hat sich stets gegen eine Beteiligung der Bank an sogenannten Cum-Ex-Geschäfte ausgesprochen, sagte ein Sprecher. Es sei jedoch richtig, dass gegen HSBC Deutschland - wie auch gegen zahlreiche andere Banken - seit 2016 ein Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Cum-Ex-Geschäften läuft. Die Bank arbeite vollumfänglich mit den Behörden zusammen, zum Stand der laufenden Ermittlungen äußere sie sich nicht. Bei dem kumulierten Gesamtbetrag der fraglichen Steuergutschriften aus den Jahren 2005 bis 2011 handele es sich um einen kleinen zweistelligen Millionenbetrag.
Die Ermittlungen gegen zahlreiche Geldhäuser sind bei der Staatsanwaltschaft Köln gebündelt, die federführend die Cum-Ex-Geschäfte untersucht. Ein Sprecher der Behörde wollte sich nicht zu einzelnen Instituten äußern. Bei den Cum-Ex-Geschäften ließen sich Anleger die einmal gezahlte Kapitalertragsteuer auf Aktiendividenden mit Hilfe ihrer Bank mehrfach erstatten.