Tokio, 01. Mrz (Reuters) - Der angeschlagene Elektronikkonzern Toshiba 6502.T erwägt Insidern zufolge in Australien den Bau einer Fabrik für Batterien zum Antrieb von U-Booten. Das Projekt soll Japan dabei helfen, einen milliardenschweren Militärauftrag an Land zu ziehen, wie drei mit dem Vorgang vertraute Personen am Dienstag zu Reuters sagten. Australien wolle demnach für umgerechnet knapp 33 Milliarden Euro ein Dutzend U-Boote in Auftrag geben. Der Bau einer Produktionsanlage für Lithium-Ionen-Batterien und damit die Schaffung von Arbeitsplätzen im Land soll ein zusätzlicher Anreiz sein, den als größten Rüstungsdeal Asiens gehandelten Auftrag zu ergattern.
Die Fabrik könnte nicht nur Batterien für U-Boote herstellen, sondern auch andere Antriebsaggregate für Gewerbekunden auf der ganzen Welt, sagten die Insider. Toshiba erklärte, derzeit keine Pläne für eine neue Fabrik in Australien zu verfolgen.
Japans Verteidigungsminister zufolge ist noch nicht entschieden, welches Unternehmen beim Zuschlag für den Auftrag den Antrieb für die U-Boote herstellt. Für Toshiba käme der Deal sehr gelegen, um wieder auf die Beine zu kommen. Nach einem milliardenschweren Bilanzskandal streicht der japanische Konzern Tausende Arbeitsplätze und konzentriert sich auf seine Atomsparte und das übrige Energiegeschäft sowie auf Halbleiter für Smartphones.
Japan bietet Australien ein mit einem Lithium-Ionen-Antrieb ausgestattetes U-Boot von Mitsubishi Heavy Industries 7011.T und Kawasaki Heavy Industries 7012.T an. Damit konkurriert Japan mit einem Angebot von ThyssenKrupp TKAG.DE und dem französischen Staatskonzern DCNS. Reuters hatte im Januar von mehreren Insidern erfahren, dass Frankreich und Japan beim Rennen um den Großauftrag die Nase vorn haben.