Frankfurt, 02. Mrz (Reuters) - Der Wissenschaftsverlag Springer Nature will Insidern zufolge kommende Woche einen neuen Anlauf an die Börse nehmen. Allerdings könnte sich das Vorhaben noch verschieben, sollte das Coronavirus für weitere Turbulenzen an den Finanzmärkte sorgen, sagten mehrere mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die beiden Eigentümer, die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck und der Finanzinvestor BC Partners, planten für den 9. März die offizielle Ankündigung des Börsengangs, hieß es. Vor Ostern solle das Unternehmen dann am Parkett gelistet sein. "Aber sie werden die Märkte bis zur letzten Minute genau beobachten, und es wäre kein Überraschung, wenn sie den Börsengang verschieben", sagte ein Insider. Holtzbrinck lehnte einen Kommentar ab, von BC Partners war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
"Derzeit steht alles auf grün. Aber wenn die Märkte weiter fallen, ist es jetzt vielleicht nicht der richtige Moment", sagte eine andere Person. BC Partners und Holtzbrinck peilten an, Aktien im Wert von rund 1,5 Milliarden Euro anzubieten - bei einer Unternehmensbewertung von sieben bis acht Milliarden Euro - inklusive Schulden, hieß es in Finanzkreisen.
Die Investmentbanken Goldman Sachs (NYSE:GS) GS.N und Morgan Stanley (NYSE:MS) MS.N sind mit den Vorbereitungen beauftragt und werden von BNP Paribas (DE:BNPP) BNPP.PA , HSBC HSBA.L , Barclays BARC.L und Jefferies JEF.N unterstützt.
Springer Nature hatte 2018 Börsenpläne wegen schwacher Nachfrage begraben. Der Verlag bringt 13.000 Fachbuch-Titel jährlich auf den Markt und verlegt fast 3000 Fachzeitschriften, darunter das weltbekannte Wissenschaftsmagazin "Nature". Das Unternehmen war 2015 aus der Fusion von Springer Science mit der Holtzbrinck-Tochter Macmillan Science & Education entstanden. Verleger Stefan von Holtzbrinck hält seither 53 Prozent der Anteile.