MÜNCHEN (dpa-AFX) - Das weltgrößte, aus China stammende Photovoltaikunternehmen Suntech sieht die Entscheidung der USA für Strafzölle auf chinesische Solarimporte für sich selbst als relativ unerheblich an. In der Konsequenz würden Solarzellen aus anderen Ländern verbaut, etwa aus Korea und Taiwan, sagte Suntech-Vertriebschef Andrew Beebe am Dienstagabend anlässlich der Branchenmesse Intersolar in München. Die Kosten steigen dem Vertriebschef zufolge dadurch um höchstens zwei Prozent. Für Suntech hatte das US-Handelsministerium einen Anti-Dumping-Zoll von 31,22 Prozent verhängt. Andere Hersteller müssen bis zu 250 Prozent zahlen und sind damit faktisch aus dem Markt.
Beebe kann nach eigener Aussage nicht nachvollziehen, wie die Behörde zu ihrer Einschätzung kam. Suntech sei gelobt worden für seine Kooperationsbereitschaft in dem Verfahren. Das Unternehmen habe zudem 'niemals' Produkte unter Preis verkauft, um in einen neuen Markt eintreten zu können. Es sei auch nicht zu unterschätzen, dass die chinesische Regierung ihrerseits mit Einfuhrzöllen auf Solarsilizium gegenhalten könnte. Das könnte dann unter anderem Produzenten wie die deutsche Wacker Chemie betreffen.
Für Europa, wo es bis zum Sommer ebenfalls zu einem Verfahren um Einfuhrzölle für die chinesischen Hersteller kommen könnte, sieht der Suntech-Manager die Chancen der Kläger als geringer an. Immerhin müssten Hersteller, die zusammen mindestens 25 Prozent der Produktion vereinten, hinter der Klage stehen. Es sei schwierig, eine solch große Gruppe zu vereinen. Viele Unternehmen unterhielten Lieferbeziehungen zu den Chinesen und wollten sich nicht positionieren. 'Meine Hoffnung ist, dass der Handelskrieg abgewendet wird', sagt Beebe. Schon in den USA hätten sich einige Unternehmen nur auf Druck des Initiators, des deutschen Herstellers Solarworld, an der Klage beteiligt.
Die Klage kann Beebe generell nicht verstehen. 'Solar zu niedrigen Kosten ist unser aller Ziel - da ist es doch verrückt, die Photovoltaik mit Handelshemmnissen bewusst teurer zu machen'. Dennoch sei Suntech vorbereitet, sollte es in Europa ebenfalls zu den Zöllen kommen. Die globale Aufstellung sei das wichtigste Instrument. Sie macht Zulieferungen aus anderen Ländern möglich. Das sei ein großer Vorteil von Suntech gegenüber Wettbewerbern, die nicht ohne Weiteres ihre Zulieferer tauschen könnten. Somit trieben die Zölle die Konsolidierung voran. Zudem gingen die Preise für Solarmodule auf diese Weise langsamer zurück als ohne die Strafzölle. Den US-Markt an sich würgten sie aber nicht ab.
Von früheren Plänen, eine Produktion in Europa aufzubauen, scheint Suntech unterdessen etwas abgerückt zu sein. 'Wir könnten das tun, für die Kunden würde es aber teurer', sagte Beebe. Das liege einerseits an den höheren Lohnkosten in Europa und andererseits an der guten Zulieferkette an den bisherigen Produktionsorten. Im Zuge der weltweiten Konsolidierung wird es nach Einschätzung des Managers in den kommenden Jahren so gut wie keinen eigenständigen europäischen oder US-amerikanischen Modulhersteller mehr geben. Lediglich dem US-Unternehmen First Solar räumt Beebe Chancen ein. Die deutsche Solarworld punkte immerhin mit komplett integrierten Anlagen, fügte er hinzu, ohne konkreter zu werden./nmu/stw
Beebe kann nach eigener Aussage nicht nachvollziehen, wie die Behörde zu ihrer Einschätzung kam. Suntech sei gelobt worden für seine Kooperationsbereitschaft in dem Verfahren. Das Unternehmen habe zudem 'niemals' Produkte unter Preis verkauft, um in einen neuen Markt eintreten zu können. Es sei auch nicht zu unterschätzen, dass die chinesische Regierung ihrerseits mit Einfuhrzöllen auf Solarsilizium gegenhalten könnte. Das könnte dann unter anderem Produzenten wie die deutsche Wacker Chemie
Für Europa, wo es bis zum Sommer ebenfalls zu einem Verfahren um Einfuhrzölle für die chinesischen Hersteller kommen könnte, sieht der Suntech-Manager die Chancen der Kläger als geringer an. Immerhin müssten Hersteller, die zusammen mindestens 25 Prozent der Produktion vereinten, hinter der Klage stehen. Es sei schwierig, eine solch große Gruppe zu vereinen. Viele Unternehmen unterhielten Lieferbeziehungen zu den Chinesen und wollten sich nicht positionieren. 'Meine Hoffnung ist, dass der Handelskrieg abgewendet wird', sagt Beebe. Schon in den USA hätten sich einige Unternehmen nur auf Druck des Initiators, des deutschen Herstellers Solarworld
Die Klage kann Beebe generell nicht verstehen. 'Solar zu niedrigen Kosten ist unser aller Ziel - da ist es doch verrückt, die Photovoltaik mit Handelshemmnissen bewusst teurer zu machen'. Dennoch sei Suntech vorbereitet, sollte es in Europa ebenfalls zu den Zöllen kommen. Die globale Aufstellung sei das wichtigste Instrument. Sie macht Zulieferungen aus anderen Ländern möglich. Das sei ein großer Vorteil von Suntech gegenüber Wettbewerbern, die nicht ohne Weiteres ihre Zulieferer tauschen könnten. Somit trieben die Zölle die Konsolidierung voran. Zudem gingen die Preise für Solarmodule auf diese Weise langsamer zurück als ohne die Strafzölle. Den US-Markt an sich würgten sie aber nicht ab.
Von früheren Plänen, eine Produktion in Europa aufzubauen, scheint Suntech unterdessen etwas abgerückt zu sein. 'Wir könnten das tun, für die Kunden würde es aber teurer', sagte Beebe. Das liege einerseits an den höheren Lohnkosten in Europa und andererseits an der guten Zulieferkette an den bisherigen Produktionsorten. Im Zuge der weltweiten Konsolidierung wird es nach Einschätzung des Managers in den kommenden Jahren so gut wie keinen eigenständigen europäischen oder US-amerikanischen Modulhersteller mehr geben. Lediglich dem US-Unternehmen First Solar