FRANKFURT (dpa-AFX) - Die monetären Rahmenbedingungen im Euroraum bleiben schwach. Nach Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Montag wuchs die Geldmenge im Mai zwar etwas stärker als im Vormonat. Die Kreditvergabe der Banken setzte ihren Sinkflug jedoch fort. Die breite Geldmenge M3 lag demnach 1,0 Prozent höher als ein Jahr zuvor, nach einem Zuwachs von revidiert 0,7 (zunächst 0,8) Prozent im Vormonat. Bankvolkswirte hatten mit einer Rate von 0,8 Prozent gerechnet.
Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsschnitt wuchs M3 bis Mai um 0,9 Prozent, nach 1,0 Prozent in den drei Monaten bis April. Das Wachstum der enger gefassten Geldmenge M1 fiel von 5,2 auf 5,0 Prozent zurück. Vor der Finanzkrise waren die Geldmengenaggregate zweistellig gewachsen.
Die Kreditvergabe der Banken bleibt unterdessen sehr schwach. Nachdem sie im April auf Jahressicht um 1,8 Prozent geschrumpft war, ging sie im Mai um 2,0 Prozent zurück. Die zurückhaltende Darlehensvergabe in Südeuropa ist ein Grund, warum die EZB ihre Geldpolitik Anfang Juni weiter gelockert hatte. In einer großen Lockerungsrunde kündigte sie unter anderem neue Langfristkredite für die Geldhäuser an, mit denen die Kreditvergabe angeschoben werden soll.