Investing.com - JPMorgan-Marktstratege Marko Kolanovic bekräftigte seine Einschätzung, dass der Zielkonflikt zwischen Wachstum und Politik im weiteren Jahresverlauf herausfordernd bleiben dürfte.
In einer Kundenmitteilung geht der Marktstratege außerdem davon aus, dass defensive Sektoren des Aktienmarktes bis zum Jahresende weiterhin Interesse auf sich ziehen werden.
Einzelhändler, Automobilhersteller und Fluggesellschaften (NYSE:JETS) gehören hingegen zu den Sektoren, die aufgrund der rückläufigen Inflation an Preissetzungsmacht verlieren werden. In den vergangenen Jahren hatten sie noch von steigenden Inputkosten profitiert.
"Unserer Einschätzung nach besteht in einer Reihe von Sektoren die Gefahr einer Umkehr der Preissetzungsmacht, wie z.B. im Lebensmittel- und allgemeinen Einzelhandel, bei Autos, Halbfertigprodukten, Hotels, Fluggesellschaften, Luxus-/Sportartikeln und Baumaterialien. Versicherungen, Basiskonsumgüter, Gesundheitswesen und Versorger (NYSE:XLU) könnten weniger betroffen sein", schrieb der Analyst in einer Kundenmitteilung.
Kolanovic, einer der größten Bullen an der Börse in der Zeit nach Covid, hat seine Aktienallokation als Reaktion auf die sich eintrübenden Wirtschaftsaussichten mehrfach reduziert. JPMorgan (NYSE:JPM) hat kürzlich seine Einschätzung des globalen Energiesektors auf "Overweight" angehoben und dabei auf potenzielle Aufwärtsrisiken für den Ölpreis hingewiesen.
Japanische Aktien dürften sich in einem längerfristig höheren Zinsumfeld gut entwickeln und das Interesse ausländischer Investoren aufrechterhalten, so Kolanovic.
In den Schwellenländern dürfte die Messlatte für die Outperformance von Small und Mid Caps in den verbleibenden Monaten des Jahres 2023 höher liegen.
Darüber hinaus betont Kolanovic, dass sich chinesische Aktien einer "Kaufzone" nähern könnten. Er rät Anlegern, die Entwicklungen im Oktober zu beobachten, um Hinweise auf China zu erhalten, darunter die Reise- und Einzelhandelsumsätze während der Goldenen Woche, Daten zu Immobilienverkäufen, Ankündigungen zu Finanzierungsvehikeln der lokalen Regierung (LGFVs) und mögliche neue Stimulierungsmaßnahmen auf der Sitzung des Ständigen Ausschusses des Politbüros.