von Robert Zach
Investing.com - Mit Spannung fiebern die Marktteilnehmer dem am Donnerstag anstehenden US-Inflationsbericht entgegen. Laut der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) würde ein weiterer Anstieg des Verbraucherpreisindex über den im September festgestellten Wert von 8,3 Prozent erhebliche Probleme am Aktienmarkt mit sich bringen.
Unter Hinweis darauf, dass der S&P 500 am 13. September nach den höher als erwarteten Verbraucherpreisindexzahlen für August um 4,3 Prozent eingebrochen war, sprach JPMorgan in einer Notiz am Dienstag von der Möglichkeit eines "neuerlichen Tagesrückgangs von -5 Prozent".
In ihrem Basisszenario prognostizieren die Ökonomen von JPMorgan jedoch einen Rückgang des Konsumentenpreisindex auf 8,1 Prozent per Berichtsmonat September, entsprechend dem Konsens. Bei einer Inflationsrate von 8,1 bis 8,3 Prozent erwartet das Team der Bank einen Rückgang des S&P 500 um 1,5 bis 2 Prozent.
Zur Erinnerung: Der US-Inflationsbericht diese Woche könnte einen erheblichen Einfluss auf die Markterwartungen für die nächste Fed-Sitzung haben. Höher als erwartete Zahlen würden die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die US-Notenbank Anfang November eine weitere Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte vornehmen wird.
In der vergangenen Woche schaffte der S&P 500 seine beste Zwei-Tages-Performance seit April 2020, nachdem die Schwäche des verarbeitenden Gewerbes Spekulationen über eine weniger restriktive Zentralbank angeheizt hatte, bevor er im Anschluss an den soliden NFP-Bericht vom Freitag, der diesen Spekulationen den Wind aus den Segeln nahm, abstürzte.
"Der VPI diese Woche wird der wichtigste Katalysator für die Fed-Sitzung am 2. November sein; eine Erhöhung um 75 Basispunkte ist wohl beschlossene Sache, aber über die beiden folgenden Sitzungen gibt es noch keinen Konsens", schrieb JPMorgan.
Gleichzeitig warnt das Analystenteam der Bank, dass ein stärkerer Rückgang der Inflation als erwartet eine Aktienrallye auslösen könnte. Der S&P 500 würde "am ehesten" um 2 bis 3 Prozent steigen, falls der Verbraucherpreisindex auf unter 7,9 Prozent sinkt.
Wenn der VPI im Vergleich zum Vormonat um mehr als 0,6 Prozent zurückgeht, d.h. unter 7,7 Prozent fällt, erwartet JP Morgan, dass "die Rufe nach einer Pause bzw. einem Pivot der Fed ohrenbetäubend laut werden könnten", was einen kräftigen bullischen Impuls für Risikoanlagen zur Folge haben kann.