Frankfurt, 05. Feb (Reuters) - Vor der Münchener Olympiahalle haben am Mittwoch rund 130 Klimaschützer und andere Demonstranten gegen die Geschäftspolitik von Siemens SIEGn.DE protestiert. Vor Beginn der Hauptversammlung versammelten sich Anhänger verschiedener Gruppen am Halleneingang. Sie zeigten Transparente mit Aufschriften wie "Kohlemine stoppen", "Siemens & Co enteignen" oder "Menschenrechte für Uigur*innen". Die größte Gruppe von rund hundert jungen Klimademonstranten wandte sich gegen die Beteiligung von Siemens an einem umstrittenen Kohlemineprojekt in Australien und skandierte "Kohle Stopp". Mehrere Redner forderten Siemens mit Megaphonen zum Rückzug aus dem Projekt und zu zu einer klimafreundlichen Geschäftspoltik auf.
Die Proteste richten sich dagegen, dass Siemens eine Signaltechnikanlage für eine Bahnstrecke liefert, über die der indische Energiekonzern Adani ADAN.NS Kohle von einem geplanten riesigen Bergwerk in Australien zum Hafen transportieren wird. Die Kohle soll in Kraftwerken in Indien verfeuert werden. Siemens-Chef Joe Kaeser hatte Unverständnis geäußert. Es mute "schon fast grotesk an, dass wir durch ein Signaltechnik-Projekt in Australien zur Zielscheibe zahlreicher Umweltaktivisten geworden sind", sagte er vor der Hauptversammlung.
Mehrere Dutzend Polizisten und Wachleute beobachteten die Kundgebungen und bewachten den Halleneingang, der mit Absperrgittergittern abgeriegelt war. Lediglich Aktionäre wurden in das Gebäude gelassen.