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Könnte Royal Dutch Shells erstklassige Dividende in Gefahr sein?

Veröffentlicht am 02.04.2020, 18:13
Aktualisiert 02.04.2020, 18:36
© Reuters.
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Über die letzten Jahre war Royal Dutch Shell (DE:RDSa) (WKN: A0D94M) oder (WKN: A0ER6S) ein hervorragender Dividendenzahler. Seit 2015 war die Dividendenrendite des Unternehmens entweder die höchste unter den fünf Ölriesen oder lag dicht hinter dem Rivalen BP (LON:BP).

Doch der aktuelle Ölpreiseinbruch hat einiges durcheinandergeworfen. Einbrechende Aktienkurse haben die Renditen auf Allzeithochs geschickt und einige Ölunternehmen wie Occidental Petroleum haben bereits das Handtuch geworfen sowie ihre Dividenden zusammengestrichen.

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Zuletzt keine Dividendenkürzungen Shell hat es geschafft, die Zeit fallender Ölpreise von 2014 bis 2017, als der Preis für ein Barrel von über 100 Dollar auf unter 30 Dollar fiel, ohne Dividendenkürzungen zu überstehen. Allerdings wurde die Dividende auch nicht angehoben. Die in Dollar seit 2018 steigende Rendite ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der Dollarkurs in dieser Zeit sank. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz aber in den Niederlanden.

Wie einige andere Ölunternehmen hat Shell seine Dividende in diesen schwierigen Jahren auf eine Aktiendividende umgestellt. Investoren konnten die Ausschüttung also in Aktien statt in Cash erhalten. Das Programm wurde anschließend wieder abgeschafft, aber es hat Shell in dieser Zeit geholfen, besser kapitalisiert zu sein.

Das Unternehmen erhöhte außerdem die Verschuldung und minderte die Kosten, um sich an die neue Welt der niedrigen Ölpreise anzupassen. Das hat gereicht, um das Unternehmen durch die letzte Phase niedriger Ölpreise zu bringen. Wir sollten jedoch auch beachten, dass Occidental Petroleum seine Dividende in jedem Jahr seit 2003 angehoben hat und es seit den frühen 1990ern keine Kürzung mehr gab. Die letzte Phase ohne Kürzungen zu überstehen macht die heutige Dividende demnach nicht sicherer.

Alles dreht sich ums Cash Ein Unternehmen wird seine Dividende normalerweise nur im Notfall kürzen. Genauer gesagt: Wenn es nicht genug freien Cashflow generiert, um die Dividenden zu decken, und nicht gewillt ist, diese vorübergehend durch Schulden zu finanzieren, ist eine Dividendenkürzung wahrscheinlich.

In einer Mitteilung vom 23. März gab Shells CEO Ben van Beurden bekannt, wie das Unternehmen zusätzliches Cash freimachen will:

Heute verkünden wir, dass wir eine Reihe von operativen und finanziellen Initiativen gezündet haben, die zu Folgendem führen sollen:

  • Reduzierung der operativen Ausgaben um drei bis vier Milliarden Dollar pro Jahr über die nächsten zwölf Monate im Vergleich zu 2019,
  • Reduzierung der Sachinvestitionen auf maximal 20 Milliarden für 2020 gegenüber ursprünglich geplanten Investitionen von 25 Milliarden Dollar, und
  • Reduzierung des Working Capital (Umlaufvermögen abzüglich kurzfristige Schulden, Anmerkung des Autors).
Insgesamt erwartet Shell, dass diese Maßnahmen acht bis neun Milliarden Dollar zusätzlichen freien Cashflow bedeuten werden. Das Unternehmen wird außerdem die Aktienrückkäufe aussetzen, um Kapital im Unternehmen zu halten.

Wird das ausreichen? 2019 machte Shell einen Gewinn von 15,8 Milliarden Dollar, zahlte jedoch 15,2 Milliarden als Dividende aus. Die Ausschüttungsquote liegt damit bei 96 %. Die gute Nachricht ist, dass diese Zahl kleiner ist als 100 % – das Unternehmen verdient also mehr, als es ausschüttet. Die schlechte Nachricht ist, dass 96 % nur unwesentlich weniger sind als 100 %. Shell hat also keinen großen Puffer, und schon beim kleinsten Gewinnrückgang schüttet es auf einmal mehr aus, als es verdient.

Wenn wir auf den Cashflow schauen, verdiente das Unternehmen letztes Jahr 42,2 Milliarden Dollar an operativem Cashflow. Der Nettocashflow für das Jahr war jedoch negativ. Die größten Geldfresser neben der Dividende waren 23 Milliarden Dollar an Sachinvestitionen, 14,3 Milliarden Dollar für Rückzahlungen von Schulden und 10,2 Milliarden Dollar an Aktienrückkäufen.

Vorhin haben wir aber gelernt, dass Shell seine operativen Kosten und Investitionen um mindestens 8 Milliarden Dollar kürzen will und außerdem die Aktienrückkäufe aussetzt, was insgesamt 18,2 Milliarden Dollar Cash freimacht – das ist mehr, als das Unternehmen letztes Jahr an die Aktionäre gezahlt hat. Das Unternehmen verfügt außerdem über einen Cashbestand von 18 Milliarden in der Bilanz und über Kreditlinien von 10 Milliarden Dollar.

Selbst wenn das Unternehmen gezwungen wäre, mehr Schulden aufzunehmen, wäre das wohl kein Problem: Shell hat ein hohes Kreditrating und ein Verhältnis von Schulden zu EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 1,2, was im Vergleich mit seinen Konkurrenten ein mittlerer Wert ist.

Schwere Zeiten voraus Shells finanzielle Performance wird 2020 mit großer Wahrscheinlichkeit leiden, da die Ölpreise aufgrund des Überangebots sinken und das neuartige Coronavirus die Treibstoffnachfrage begrenzt. Das Unternehmen ist jedoch in einer starken finanziellen Position, um seine Dividende zu halten. Das Risiko einer Kürzung scheint niedrig, vor allem im Vergleich zu kleineren Akteuren im Energiesektor. Tatsächlich ist Shell eine der wenigen Ölaktien, bei denen Investoren jetzt einen Kauf wagen könnten.

Natürlich wissen wir aber nicht, wie die aktuelle gesamtwirtschaftliche Lage sich auf die Unternehmen auswirken wird. Investoren sollten sich daher der Risiken bewusst sein, die es selbst dann gibt, wenn man in ein Top-Unternehmen dieses Sektors investiert.

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John Bromels besitzt Aktien von BP. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel erschien am 26. März 2020 auf Fool.comund wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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