In den letzten Jahren hatte K+S (DE:SDFGn) immer wieder die Kali-Produktion des Verbundwerks Werra wegen der problematischen Abwässer-Situation gedrosselt oder gar gestoppt. Zum größten deutschen Werk des Unternehmens gehören die hessischen Standorte Hattorf und Wintershall sowie die thüringischen Orte Unterbreizbach und Merkers.
Nachdem der Konzern bereits am 27. August den Standort Wintershall zurückgefahren hatte, kündigte man nun auch eine Produktionsunterbrechung für Hattorf an. Der Grund: die anhaltende Trockenheit hierzulande. Diese sorge dafür, dass die Werra zu wenig Wasser biete, um salzhaltige Abwässer in ausreichendem Umfang zu entsorgen, erklärte das MDax-Unternehmen am Dienstag.
1.150 Mitarbeiter betroffen
Der Werra-Standort in Unterbreizbach soll laut Konzernprognosen hingegen auch weiterhin produzieren. K+S werde eigenen Angaben zufolge „alle Anstrengungen“ unternehmen, „um die Produktion am Werk Werra so schnell wie möglich wieder zu steigern“.
Im Werk Werra sind derzeit knapp 4.000 Mitarbeiter beschäftigt. Etwa 1.150 seien von den neuerlichen Stilllegungen betroffen, so der Konzern, der den Betroffenen rät, Urlaubstage zu nehmen oder Überstunden abzubauen. Zudem sei es möglich, dass eine gewisse Anzahl an Mitarbeitern vorübergehend in anderen Werken eingesetzt werde.
K+S hält an Prognose fest
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, betrage der negative Effekt eines Stillstandtages pro Standort bis zu 1,5 Millionen Euro. Somit habe K+S bis Dienstag bereits bis zu 24 Millionen Euro wegen den erneuten Produktionsstopps einbüßen müssen. Trotz der schwierigen Situation an der Werra will das Bergbauunternehmen indes an seiner Prognose für das laufende Jahr festhalten. Reuters zufolge betonte ein Sprecher, dass man nach wie vor von einem Betriebsgewinn (EBITDA) zwischen 660 und 740 Millionen Euro ausgehen könne.
Das Entsorgungsproblem
Zur Einordnung: Für K+S ist die extrem wetterabhängige Einleitung in die Werra zurzeit der Hauptentsorgungsweg für salzhaltige Abwässer, da das zuständige Kasseler Regierungspräsidium die Versenkmenge in den Untergrund bereits 2016 deutlich gedrosselt hatte. Die umliegenden hessisch-thüringischen Gemeinden hatten zuvor eine mögliche Verunreinigung des Trink- und Grundwassers moniert. Laut Konzernangaben ziehe man derzeit auch einen alternativen Entsorgungsweg per LKW oder Bahn in Betracht.
Aktie rutschte ab
An der Börse sorgten die erneuten Produktionsprobleme für spürbaren Pessimismus: Am Dienstagnachmittag verlor die K+S-Aktie im XETRA-Handel 2,96 Prozent und erreichte mit 17,86 Euro (Stand: 15:45 Uhr) den niedrigsten Wert seit Ende 2016.
Bestsellerautor und Börsen-Guru Rolf Morrien weiß schon jetzt:
Das sind die 5 Aktien, die 2018 alles in den Schatten stellen werden. Jetzt sind Sie in einer Situation, in der Sie alles verpassen können. ODER die Börsengewinne Ihres Lebens einfahren! Jetzt warten 5 Aktien auf Sie, die Sie 2018 reich machen werden.
Ein Beitrag von Marco Schnepf.