Cyber-Monday-Deal: Bis zu 60% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

Börse Frankfurt-News: DAX im Aufwärtstrend (Markttechnik)

Veröffentlicht am 26.09.2012, 16:31
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 26. September 2012. Für den DAX sieht es gut aus. Charttechniker rechnen auf kurze Sicht zwar mit einer Verschnaufpause. Der langfristige Aufwärtstrend sei aber intakt, heißt es von einigen Analysten.

Kurzfristig Konsolidierung, langfristig weiter aufwärts - so schätzen technische Analysten die weitere Entwicklung am Aktienmarkt ein. 'Der DAX nutzte in den vergangenen beiden Wochen die Gunst der Stunde und setzte nicht nur seinen Aufwärtstrend fort, sondern durchbrach dabei auch seinen langfristigen Abwärtstrend, der ihn seit 2008, dem Jahr der Lehman-Krise, begleitet hatte', fasst Wieland Staud von Staud Research zusammen und geht davon aus, dass die 'Bären mehr als nur ihre liebe Mühe und Not haben dürften, das deutsche Börsenbarometer von dieser neugewonnen Stärke abzubringen.

Aufwärtstrend intakt

Nach Ansicht von Christoph Geyer, technischer Analyst der Commerzbank, ist der seit Mitte des Jahres bestehende Aufwärtstrend des DAX ebenso intakt wie der seit wenigen Wochen bestehende kurzfristige Trend. 'Allerdings ist deutlich zu spüren, dass die Zugkraft nach oben nachgelassen hat', merkt der Techniker an. Es stelle sich nun die Frage, ob der 'DAX-Motor ins Stocken' gerate. 'Das Ziel, die 7.600er-Marke zu erreichen, scheint greifbar nahe und doch geben die Indikatoren mit Divergenzen und Verkaufssignalen zu denken. Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass eine Konsolidierung im bestehenden Aufwärtstrend bevorsteht', argumentiert Geyer.

Diese Konsolidierung passe in das Bild der Zyklik, wobei nach dieser Analyse bereits Anfang Oktober wieder eine freundlichere Phase beginnen würde. Der Analyst räumt allerdings ein, dass sich der DAX in diesem Jahr bisher nur wenig an den typischen Verlaufsmustern orientiert habe. 'Die aktuelle Lage deutet darauf hin, dass es sich um eine Korrektur handelt, die zunächst in den Bereich von 7.200 Punkten führen dürfte. Sollte diese Marke halten, steht einem Angriff auf die Widerstandslinie bei rund 7.600 Punkten nichts im Wege. Ein Unterschreiten der 7.200er Unterstützung sollte dann, Zyklik hin oder her, eine Ausweitung der Korrektur bis in den Bereich der Aufwärtstrendlinie bei 6.800 Punkten nach sich ziehen', erwartet Geyer.

Absolut gesund

Auch Jörg Scherer von der HSBC sieht den DAX weiterhin als 'sehr gut unterstützt', spricht aber ebenfalls davon, dass 'die Luft nach oben dünner wird'.

'Unter dem Strich scheint die Parallele zum Aufwärtstrend seit Juni bei aktuell 7.442 Punkten eine gewisse Anziehungskraft zu besitzen', meint Scherer. Vorerst stünden die Zeichen aber auf Konsolidierung, die sich bis zur Kombination aus dem ehemaligen Jahreshoch vom März bei 7.194 Punkten sowie der Kurslücke vom 7. September bei 7.183/72 Punkten ausdehnen könnte. 'Knapp darunter verläuft zudem die 38-Tages-Linie bei 7.110 Punkten als zusätzliche Unterstützung. Eine Korrektur, die hier ihr Ende findet, wäre per Saldo als absolut gesund zu bezeichnen', erklärt der Techniker.

Hervorragende Treibsätze für steigende Kurse

Wieland Staud rechnet zwar mit einer unruhigen Marktentwicklung in den kommenden beiden Wochen, zeigt sich auf längere Sicht aber sehr optimistisch: 'Eine unverändert rabenschwarze Stimmungslage vieler Marktteilnehmer und eine hohe Liquidität waren fast immer hervorragende Treibsätze für nachhaltig steigende Kurse', erklärt der Techniker und erwartet vor diesem Hintergrund eine Fortsetzung des Trends nach oben. Das Jahresziel für den DAX sieht Staud bei 8.000 Punkten. 'Die Chancen, dass der DAX noch in diesem Jahr zumindest in die Nähe diese Ziels kommen wird, sind derzeit vergleichsweise gut - auch wenn die Widerstandszone zwischen 7.150 und 7.530 Punkten nicht von Pappe ist.'

Aber auch über 2012 hinaus könnte es nach Ansicht von Staud mit den Notierungen am Aktienmarkt weiter nach oben gehen. 'Es wäre analytisch sehr ungewöhnlich, wenn dem DAX die historischen Bestmarken zwischen rund 8.000 und 8.200 Punkten dauerhaft den Weg zu noch höheren Hochs verstellen würden. Diese Einschätzung würden erst Kurse unter 6.420 Punkten, dem aktuellen Niveau des mittelfristigen Aufwärtstrends, obsolet machen', analysiert der Techniker.

Bären übernehmen das Ruder

Die Stimmung der Anleger hat sich im Vergleich zur Vorwoche indes deutlich eingetrübt, wie die aktuelle Umfrage der Börse Frankfurt unter 300 aktiven Investoren zeigt: Der Bull/Bear-Index für Bluechips sinkt von 47,8 in der Vorwoche auf 35 Punkte und bewegt sich damit weit unterhalb der Optimisten von Pessimisten trennenden 50 Punkte-Linie. Das Bullenlager hat 12 Prozent der Befragten verloren, satte 11 Prozent sind short gegangen. Insgesamt erwartet mit 51 Prozent mehr als die Hälfte der Befragten sinkende Kurse, 25 Prozent zeigen sich neutral. Nur 24 Prozent rechnen mit steigenden Notierungen.

Der Bull/Bear-Index misst den absoluten Optimismus im Markt. Dafür werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit den neutral Gestimmten gewichtet. Werte unter 50 Punkte zeigen eine pessimistische Gesamtstimmung der Anleger. Was es bedeutet, können Sie ab 17 Uhr bei boerse-frankfurt.de/sentiment lesen.

Sie können sich kostenlos für unseren täglichen Newsletter per E-Mail anmelden. Registrieren Sie sich bei www.boerse-frankfurt.de/newsletter.

© 26. September 2012 / Karoline Kopp

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.