LONDON (dpa-AFX) - In Großbritannien geht die Arbeitslosigkeit weiterhin schneller zurück, als Bankvolkswirte und die britische Notenbank erwarten. In den drei Monaten bis November sei die Arbeitslosenquote im Vergleich zum vorangegangenen Zeitraum von 7,4 Prozent auf 7,1 Prozent gesunken, teilte das nationale Statistikbüro ONS am Mittwoch mit. Dies ist die niedrigste Quote seit März 2009. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 7,3 Prozent erwartet.
Die Arbeitslosenquote liegt damit nur noch geringfügig über der Marke von sieben Prozent, von der an die britische Notenbank grundsätzlich Zinserhöhungen in Betracht ziehen will. Das britische Pfund und die Renditen von Staatsanleihen reagierten mit deutlichen Aufschlägen. Im Vormittagshandel erreichte das Pfund mit 1,6546 Dollar den höchsten Stand seit Beginn des Monats.
Die Bank of England hat ihre Geldpolitik seit vergangenen Sommer an die Entwicklung des Arbeitsmarkts gekoppelt. Solange die Arbeitslosenquote nicht auf sieben Prozent fällt, will sie von einer ersten Zinserhöhung nach der Finanz- und Wirtschaftskrise absehen.
Die positive Entwicklung auf dem britischen Arbeitsmarkt zeigt auch ein Blick auf die absoluten Zahlen. Auf Basis der nationalen Definition (Claimant Count) sank die Zahl der Menschen mit einem Anspruch auf Arbeitslosenhilfe von November auf Dezember um 24.000. Das ist allerdings weniger, als Bankvolkswirte erwartet hatten. Zudem wurde der Rückgang im Vormonat leicht auf 34.300 nach unten gesetzt. Die absoluten Arbeitsmarktdaten nach nationaler Rechnung laufen der nach internationalen Standards erhobenen Arbeitslosenquote immer einen Monat voraus./jkr/bgf