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Eon passt Prognose im Kampf mit der Energiewende nach unten an

Veröffentlicht am 13.11.2013, 10:36
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DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der unter der Energiewende leidende Strom- und Gasversorger Eon sieht die Aussichten düsterer als zuvor. Nach einem erneuten Gewinneinbruch passte der Düsseldorfer Konzern am Mittwoch seine Prognose für das Gesamtjahr nach unten an. Der um Bewertungseffekte bereinigte Konzernüberschuss lag von Januar bis September bei 1,9 Milliarden Euro, das war nicht einmal halb so viel wie vor einem Jahr. Im dritten Quartal fiel sogar ein kleiner Verlust an. Eon leidet unter Rückgängen in der Stromerzeugung. Auch das Ende der freien CO2-Zertifikate sowie wegfallende Umsätze von verkauften Unternehmensteilen schmälern das Ergebnis.

Die Aktie legte am Vormittag trotzdem zu und war mit einem Plus von 1,3 Prozent größter Gewinner im Dax . 'Die Zahlen waren nicht so schlimm wie befürchtet', sagte Experte Stefan de Schutter von Alpha Wertpapierhandel. 'Einige Anleger, die in Erwartung schlechterer Zahlen verkauft hatten, kaufen nun die Aktien wieder zurück.' Den neuen Ausblick für 2013, der nun am unteren Ende der bisherigen Erwartungen liegt, beurteilte ein anderer Börsianer aber als 'eher schlecht'.

PROGNOSE ANGEPASST

Eon erwartet, dass das operative Ergebnis (EBITDA) im Gesamtjahr von 10,8 Milliarden Euro im Vorjahr nun auf 9,2 bis 9,3 Milliarden Euro sinkt. Bisher lag die Spanne bei 9,2 bis 9,8 Milliarden. Der nachhaltige Überschuss werde von 4 Milliarden im Jahr 2012 nun voraussichtlich auf 2,2 bis 2,4 Milliarden Euro sinken - bisher war das obere Ende der Spanne mit 2,6 Milliarden angegeben. Zu dem Rückgang führen auch die zahlreichen Verkäufe von Unternehmensteilen. Insgesamt hat der Konzern in den vergangenen Jahren Geschäftsteile im Volumen von 18,9 Milliarden Euro abgestoßen, zuletzt das ungarische Gasgroßhandels- und Speichergeschäft.

In den ersten neun Monaten ging der Umsatz um 5 Prozent auf 89,3 Milliarden Euro zurück. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (EBITDA) fiel um 19 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro. Wie auch andere Versorger belasten Eon Rückgänge in der Stromerzeugung. Da Ökoenergien bei der Einspeisung ins Stromnetz Vorrang genießen, verdrängen sie konventionell erzeugten Strom und drücken zudem den Preis. Aus Sicht von Eon lohnt sich der Betrieb einzelner Kraftwerke kaum noch.

ZUWÄCHSE BEI GASFÖRDERUNG UND ÖKOSPARTE

Auch müssen die Unternehmen bisher gratis zugeteilte CO2-Rechte seit diesem Jahr bezahlen. Vor einem Jahr hatte Eon zudem einen positiven Einmaleffekt aus einer Entschädigungszahlung vom russischen Gasunternehmen Gazprom von 1,2 Milliarden Euro verbucht, der sich nicht wiederholte. Nun belastete auch der starke Euro, der den Gewinn des Russlandgeschäfts drückte. Zulegen konnte Eon dagegen bei der Gasförderung sowie in der Ökostromsparte, wo mehr Wind- und Solarkraftwerke zum Einsatz kommen.

Verbesserungen erzielte der Konzern bei der Verschuldung. Dank Zuflüssen aus den Verkäufen von Unternehmensteilen konnte Eon seine Nettoverbindlichkeiten bis zum September im Vergleich zum Dezember 2012 um 2,8 Milliarden Euro auf 33,1 Milliarden reduzieren.

KEINE AUSSAGEN ZU 2014

Aussagen zum kommenden Jahr gibt es bisher nicht. Experten rechnen damit, dass es die Versorger mit Blick auf das rückläufige Stromgeschäft künftig noch stärker trifft. Zwar sind die Großhandelspreise schon jetzt dramatisch gesunken. Da der Strom aber jeweils bis zu drei Jahre im Voraus verkauft wird, schlagen die eingebrochenen Preise erst nach und nach so richtig durch. Auch der Ausgang der schwarz-roten Koalitionsgespräche in Berlin ist für die Branche wichtig. Da Betreiber von Kohle- und Gaskraftwerken Kapazitäten vorhalten sollen für Zeiten, in denen nicht genug Strom aus Sonne oder Wind erzeugt werden kann, fordern sie Kompensationen. Es ist aber noch unklar, wie die Verhandlungen ausgehen./nmu/enl/kja

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