ABU DHABI (dpa-AFX) - Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat ihre Krisengespräche zum Gaza-Krieg am Freitag bei einem Treffen mit dem Außenminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Abdullah bin Zayed Al Nahyan, begonnen. Bei der Unterredung in der Hauptstadt Abu Dhabi dürfte es um die Geiseln in den Händen der islamistischen Hamas, die humanitäre Situation im Gazastreifen sowie um Schritte zu einem möglichen Frieden über eine Zwei-Staaten-Lösung gehen.
Vor ihrem Abflug hatte die Bundesaußenministerin an die arabischen Golfstaaten appelliert, an einer gemeinsamen Initiative für eine Zwei-Staaten-Lösung zu arbeiten. "Nur eine Rückbesinnung auf das Versprechen eines Lebens Seite an Seite - in zwei Staaten - kann Israelis wie Palästinensern ein Leben in Frieden, Sicherheit und Würde bringen", erklärte sie.
Am Abend wollte Baerbock in die saudische Hauptstadt Riad reisen. Dort will sie am Samstag mit dem Ministerpräsidenten und Außenminister von Katar, Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, sowie dem saudischen Außenminister Faisal bin Farhan Al Saud sprechen.
In Israel sind unter anderem Gespräche mit Außenminister Eli Cohen und Oppositionsführer Jair Lapid sprechen. Es ist auch ein Treffen mit einem Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde geplant.
Saudi-Arabien und die Emirate gelten wie Katar als einflussreiche Vermittler, etwa wenn es um die Befreiung der Hamas-Geiseln, aber auch für eine künftige Friedenslösung geht. Die Hamas hatte bei ihrem Angriff auf Israel 239 Menschen als Geiseln genommen. Nach Angaben der Familien sind etwa 20 Menschen unter den Verschleppten, die auch den deutschen Pass haben.
In Riad kommt am Samstag auf Gesuch der Palästinenser auch die Arabische Liga zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Saudi-Arabien hat derzeit den Vorsitz.