SAARLOUIS/BERLIN (dpa-AFX) - Mit einer ersten mächtigen Warnstreikwelle hat die IG Metall auf die bislang ergebnislosen Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie reagiert. Am Freitag ließen nach Gewerkschaftsangaben 110 000 Beschäftigte in rund 400 Betrieben kurzfristig die Arbeit ruhen. Die Aktionen sollen in den kommenden Tagen fortgesetzt werden, um möglichst noch vor Pfingsten (15./16. Mai) ein Ergebnis zu erzielen. "Wenn das nicht reicht, werden wir zu Tagesstreiks aufrufen", sagte der Leiter des IG-Metall-Bezirks Mitte, Jörg Köhlinger.
Die Tagesstreiks sind ein neues Mittel des Arbeitskampfes, das sich die IG Metall im vergangenen Jahr neu in die Satzung geschrieben hat. Danach kann der Vorstand ohne vorherige Urabstimmung für einzelne Betriebe 24-Stunden-Streiks beschließen, für die dann die Teilnehmer auch Streikgeld erhalten. Die Arbeitgeber haben angekündigt, gegen das neue Instrument zu klagen, sobald es angewendet wird.